Dienstag, 9. Februar 2021

Eis, Hochwasser und Sturm. Zusammen ein unglückliches Trio


Blick über den zugefrorenen Hafen


Nun hat es mich doch erwischt. Die letzten Winter waren ruhig, und meist ohne Minustemperaturen. Da kann man auch unbedenklich mal den Hafen wechseln. So bin  ich an einem schönen Dezembertag in die Schlei gesegelt und habe mich am Wikingturm heimisch gemacht. Eine nette Liveaboardszene gibt es da und einen netten Hafenmeister und Hafenbetreiber.

Wasser fast bis zur Steghöhe gabs öfters mal.


Leichtes Eis gab es schon mal in den Nächten. Das Boot selbst blieb aber frei 

Auch im Hafen lag schon mal bei Windstille etwas Eis

Doch leider sind die Stege dort  fast 40cm tiefer als in Flensburg. Das hat nicht nur einmal schon zu nassen Füßen  geführt. Umso mehr war ich gespannt, als Winterwetter mit Ostwind und Kälte vorhergesagt wurde. Ostwind heißt ja auch immer Hochwasser. 

Wind bis 9 Windstärken und Wasserstanderhöhung bis 1m sollte es geben. Ab 95cm ü.N ist der Steg überspült. Entsprechend nervös war ich vor dem Wochenende.

Am Samstag Vormittag blies es schon kräftig. Das Wasser wurde über den Steg gespült und gefror sofort. Da war es schon nicht mehr gefahrlos möglich auf den Steg zu kommen.  Und das Wasser stieg weiter und der Wind blies weiter. Es wurde immer kälter und das Eis immer mehr. Sonntagmittag lag der Pegel bei 122cm ü.N.

Am Ende war der Pegel am Montagabend bei 140cm ü.N. Die Leinen waren zwar lang gesteckt worden, aber würde es reichen. Was gibt zu erst nach? Stegklampe oder Bootsklampe. Oder reißt sogar die Leine? Ein an Bord gehen war nicht möglich. Die 50m Steg waren unpassierbar. Überall Wasser und Eis. Einige Liveaboards waren eingeschlossen.

Unruhig schlief ich an Land. Heute am Dienstag sank der Pegel auf Stegniveau. 5cm Eis lag brüchig und wild aufgetürmt darauf. Die Leinen unterm Eis. Mit langen Gummistiefeln und etwas Muffe betrat ich den Steg und kam unfallfrei zum Boot. Strom war noch an, Heizung lief und die Leinen und Klampen unbeschädigt. Ich war erleichtert. 

Das waren schon einige spannende Stunden an Land. 

Mit weichen Beinen betrat ich heute den Steg. Vorsichtig darauf  achtend ob das Eis bricht oder trägt. Der Steg liegt darunter.




Wasser geht und bricht das Eis bizzar auf


Erster Gang zum Boot. Klampen unter Eis

So fand ich heute das Boot vor.


Am Poller vorne kann man sehen wie hoch das Wasser war

Da ist das Wasser noch dort wo es hingehört

Bei 122ÜN steht das Wasser am Sonntag Mittag über der Kaimauer im Hafen



Samstag Mittag. Da konnte ich nicht mehr zum Boot, dachte aber nicht, dass es viel schlimmer wird




Der Wind drückt das Eis in den Hafen. Noch ist die Slisand frei

Heute ein Kunstwerk im Hafen.


Überall Eis, auch zwischen den Booten.

Mein Fahrrad. bei 140 ÜN nun auch betroffen

1 Kommentar:

alwin hat gesagt…

Ist ja denn nochmal gut gegangen. So nen Winter hatten wir ja auch schon lange nicht mehr, Schön das nichts weiter passiert ist, wünsche dir das es so bleibt.
Hoffe auf neue Abenteuer von dir.
Bis denne