Samstag, 11. Juni 2022

Sauna folgt auf Sauna


Ostholmen bei Möja

Goldbraun brutzeln die Kartoffelpuffer auf der Feuerstelle auf dem der Gaskocher steht. Christof ist ein Künstler, ein Lebenskünstler und Improvisateur im Outdoorleben. Sein kleines Boot ist optimal ausgestattet und dazu hat er noch alles dabei um an Land mal schnell zu grillen oder auf einem Gaskocher uns zu verwöhnen. Wir liegen zusammen vor Anker in Langviken, auf Namdö im Stockholmer Schärengarten. Eine Bucht mit einer kleinen Holzofensauna, netterweise wurde das Holz gespaltet schon dort abgelegt. Wir sägen und hauen  mit der Axt nur noch etwas Anmachholz. 30min später sitzen wir zu viert vor dem bullernden Holzofen und schwitzen. Da sind dann auch 13 Grad Wassertemperatur nicht mehr so schlimm danach. Iris, Christofs Mitseglerin, kennt da eh nichts. Sie verschwindet dann auch mal für 15min oder mehr zum Schwimmen im See, wie sie netterweise die Ostsee nennt. Mir reicht das Wasser zum  Abkühlen und Abwaschen.


Holzofensauna

Abkühlen nach dem Saunagang



Langviken

Langviken

Sauna in Langviken

Wir waren von Harstena bei eher viel Wind von der Seite aufgebrochen um nach Ringsön zu segeln. Wir verlassen die Schärenautobahn und gewinnen 2 Tage, dass heißt aber auch: Selbst den Weg durch die Steine finden. Schon am Abend gebe ich die Wegpunkte in den Kartenplotter ein. Anspruchsvoll bei dem Wind das optimal zu planen. Um uns herum sind die überspülten Steine nur an der weißen Gischt zu sehen. Adrenalinpegel ist hoch. Die Welle ist noch enorm. In der Nacht ist Starkwind durch gegangen und hat uns die Dünung hinterlassen.

Schon kurz nach Mittag sind wir in der großen Bucht von Ringsön. Der viele Wind hat auch seine guten Seiten. Christof, mit dem wir hier verabredet sind, kommt etwas später. Er legt sich dann an die Felsen. Abends die Sonne im Gesicht und der Ostwind bleibt in den Bäumen der Insel im Rücken hängen. So will man das. 

Wir grillen, jeder fährt auf was er hat. Große Tafel. Später ein kleines Strandkonzert. Ich hab noch Schmerzen im Rücken und kann nicht lange Stillsitzen. Im Grill wärmt uns später noch ein kleines Feuer, denn auf den Steinen ist dies nicht erlaubt.

Wie schön kann dieses Vagabundenleben sein. 








Am nächsten Tag  müssen wir mal wieder in eine Stadt um einzukaufen. Trosa, ein gemütlicher Ort an einer  Flussmündung bietet sich an. Alte Holzhäuser säumen den Fluss und geben der Altstadt ihren Charme. Im Hochsommer von Land und See überlaufen, aber noch ist es friedlich und still. Duschen und Wäschewaschen inklusive. 

Der nächste Tag bringt uns nur 6 sm weiter, nach Fifang, einer Insel.  Der starke Südwind will das so. Für den nächsten Tag ist der Wind besser vorhergesagt, ganz nach dem Spruch: Der geduldige Skipper hat immer den besten Wind, genießen wir den fast freien Tag vor Anker.

Meine neuer Begleiter. DJI Mini2

Langviken



Mit gutem Wind geht es nun über die imaginäre Grenze in den Stockholmer Schärengarten. Wir wollen wieder Christof und Iris treffen. Auf Ornö , eine kleine fast kreisrunde Bucht sind wir verabredet. Das Wetter ist genial. Zwar noch kalt, aber immer blauer Himmel und nur vereinzelt Wolken. Dazu immer den passenden Wind. Hab es mir wohl verdient.



Die Juno startet hier ihre Reise durch den Götakanal.

Trosa

Trosa

Trosa


Wir bauen das SUP auf. Katharina braucht Bewegung . Wir wollen es ja nicht unbenutzt wieder mit nach Hause bringen. Mutig krabbelt sie darauf um schon nach einer Runde ums Boot sich hinzustellen. Bemerkenswert, denn es ist das erste Mal, dass sie überhaupt ein SUP unter den Füßen hat. Mit meinem Rücken, dem es spürbar besser geht, kann ich da nicht mit halten. Sie bleibt lange unterwegs in der Bucht und kommt trocken wieder zurück. Die Abkühlung holt sie sicher erst an der Badeleiter vom Boot. Sie ist begeistert.


Christof und Iris. Ist doch noch ganz schön kalt wenn die Sonne weg ist

Christof und Iris kommen noch zum Sundowner an Bord und die Gitarre muss auch wieder ihr Bestes geben. Wir beschließen, noch einige Tage zusammen weiter zu segeln. Die Holzsauna in Langviken kennen wir Beide, denn da haben wir uns letztes Jahr auch schon mal getroffen. Der Wind spielt mit.

Heute ging es weiter. Ostholmen, gegenüber von Möja. Auch hier gibt es eine Sauna. Unromantisch mit Strom, dafür mit Aussicht über die Schären. Da geht es später noch hin.





Die Camino von Christof

Ostholmen

Ostholmen