Sonntag, 24. Juli 2022

Noch immer allein

Ranö. Anfangs noch fast alleine. Das ändert sich gegen Abend

Mit dem Wind segle ich in den Süden. Segeln wenn der richtige Wind weht. Ich bin auf dem Weg nach Nynäshamn. Eine kleine Stadt mit großer Marina und vor allem einem Fährhafen südlich von Stockholm. Die Vorortbahn endet auch hier direkt am Hafen. Beste Bedingungen um Stefan, meinen nächsten Mitsegler an Bord zu nehmen. Ich bin 2 Tage zu früh dran. Aber lieber mit gutem Wind segeln und noch etwas in den Buchten rum bummeln, als gegen an zu kreuzen. 

Utö war mein erster Wartehafen. Runö nur einige Meilen weiter wird mein 2. Am Dienstag morgen mache ich mich bei Null Wind auf die kurze Überfahrt nach Nynäshamn. Ich gehe längsseits am Wellenbrecher, nicht ahnend, dass dies noch nicht der endgültige Platz bleiben wird. Ich bekomme das Bordrad gut von Bord, fahre zweimal in die Stadt und komme voll bepackt wieder, putze das Schiff, tanke Wasser. Plötzlich dreht der Wind und drückt mich mit nicht vorhergesagter Stärke auf den Schwimmsteg. Alle Fender hängen tief, doch in kurzer Zeit passieren 2 schnelle Fähren den Hafen. Die Boote fangen an zu tanzen. Ich bin an Bord und kann mit aller Kraft verhindern, dass der Winddruck und die Wellen das Boot auf den Steg setzen. Nun wird mir klar, warum hier nur schwere und große Boote liegen und noch mehr Fender draußen haben. Gut dass ich da gerade außen am Boot gearbeitet habe. Der Entschluss sich um zulegen ist schnell gefasst. Ich sehe auch eine frei Box. Den Motorbootfahrer am Steg, den ich gut für etwas Hilfe beim Anlegen gebrauchen kann,  muss ich mehrfach laut bitten, bis er das Boot vorne annimmt. Die vorbereite Leine sieht er nicht. Egal. Alles gut gegangen.

Nynäshamn am Wellenbrecher längsseits. Noch ist der Wind ablandig.

Ranö


Es wird noch große Wäsche gemacht und gönne mir mal einen Hamburger. dabei lerne ich am Tisch lustige Schweden kennen. Wohnen hier und haben mit Wassersüport nichts am Hut. Dennoch lachen wir viel. Und dann erfahre ich per Whatsapp: Stefan schafft die Fähre nicht. Seine 4 Stunden Zeitpuffer zwischen Bahn und Fähre wurde von einem Defekt bei der Bahn aufgefressen. Die Fähre fährt nur einmal die Woche., Also aus für ihn mit dem Urlaub. Er fährt zurück nach Dresden. Was für ein Frust für alle. Schade. Ich bin sprachlos. es tut mir so Leid für ihn.

Ich muss segeln um Frust abzubauen. Am nächsten Morgen starte ich früh und segle bei schwachem Wind unter Spinacker nach Norden. Am Abend hatte ich noch die Segelyacht Partner im Hafen getroffen, die ich 2016 in den Aalands kennengelernt habe. Wir hatten damals mit einer anderen deutschen Jacht das Halbfinale in der Fußball EM gesehen. War schön sich mal wieder zu sehen.

Auf nach Norden. Ein wunderbarer Tag

Ich segle über 30 sm vor dem Wind bis Norrviken bei Runmarö. Ich weiß, dass dorthin Ruby und die Everjoy kommen wollen. Es ist voll am Steg und auch in Bucht nicht leicht noch zu ankern. Die Kira mit Eddi und Petra kommen noch als Überraschnungsgast später ums Eck. Ich freu mich sehr sie wieder zu treffen. Die Kira war bis ganz oben am Ende der Ostsee und hat viel zu erzählen. Ich bleibe noch einen faulen Tag. Es ist sehr heiß. ich backe dennoch Brot. Der Teig geht so schnell. Das Brot wird lecker.

Am nächsten Tag kommt Christoph mit seiner jungen Crew auch noch dazu und macht für uns alle Frikadellen auf seinem mobilen Kocher. Kleine Party auf dem Steg bis uns die Mücken auf die Boote schicken.


Große Runde am Steg in Norrviken

Norrviken

Norrviken. Ein Steg des SXK. Gäste willkommen

Auch am Freitag morgen ist es noch voll in Helmsfladen auf der Insel Gallnö. Das erzählt Christan und Eva von der Chilly mir am Nachmittag. Als ich den Anker werfe ist es eher leer und es bleibt auch so. Es waren nur wenige Meilen, aber ich bin fast alles  gesegelt auch wenn ich mal kreuzen musste. 

Auch hier bleibe ich noch ein Tag. Ein Tag an dem die Sonne sich bitten lässt und nicht vorbeischaut. Es ist angenehm kühl. Wir machen einen längeren Spaziergang über die Insel. Es gibt noch Ecken wo wir nicht waren und finden eine andere schöne ruhige Bucht im Süden. Mal was für den Anker. Ein andermal.

Abends gesellt sich noch Christoph dazu und die Chilly bittet an Bord zum Essen. Er hat seine Jungs (Neffe mit Freund) am sehr frühen Morgen zum Flughafen gebracht und erholt sich nun bei uns in der Bucht. 

Schön und liebevoll präsentiert der Kaufmann sein reichhaltiges Gemüse

Gallnös Kneipe und Kaufmann

Grosse Bucht. Helmsfladen auf Gallnö

Helmsfladen. Ausgang für Kleinboote im Norden

Helmsfladen 


Die Windvorhersagen lassen mich nun am Sonntag auch aufbrechen Richtung Stockholm. Am Dienstag kommt Katharina wieder an Bord. Ich gehe bei Lidingö vor Anker. Dort warteten wir vor 1 Monat auf das Ersatzteil für den Motor. Keine Traumbucht, aber wohl die näheste Ankerbucht zur Stadt. Montag und Dienstag kommt mehr Wind. Dummerweise auf die Nase. Von hier aber nicht mehr so schlimm. 

das Brot wird immer besser.

Kein Wind. Erste Fahrt nur unter Motor. 

Auf dem Weg nach Stockholm



Am Morgen in Helmsfladen habe ich einen riesen Klumpen Modder und Gras am Haken. Ich lies den Anker im Wasser und lief langsam mit der Maschine. Dadurch fing ich mir das Kraut mit dem Propeller ein, was noch ein kurzen Tauschstop nötig machte. Wasser 18 Grad