Sonntag, 13. August 2023

Cornwall, kurz vor dem großen Sprung

Ankern im River Fal

Die Ufer hier am Fluss sind grün, das Wasser ist klar und einigermaßen warm (18 Grad). Wir sind bei Falmouth in den Fluss gefahren, zuerst vor Anker, 2 Tage später dann 3 Meilen den Fluss hoch und an einen Steg bei Malpas. Hier liegen wir noch geschützter als vorne an. Der starke SW bis W Wind lässt uns hier ziemlich sicher liegen. Von hier aus sind es ca. 3km am Ufer entlang eines trockenfallenden Flusses nach Truro. Nette Kleinstadt mit allem was das Herz begehrt. Hier im Fluss fühlen wir uns wohl. Zwar kostet selbst das Ankern hier ca. 8 Euro, der Steg ca. 28 ohne Strom und Luxus. Aber die Menschen sind nett und offen, die Natur wunderbar, und Fische gibt es auch. Wenn dieser Brexit nicht wäre....man könnte glatt auf komische Gedanken kommen, da hier im Winter der Fluss eisfrei bleibt, wie man mir versichert.

Steg bei Malpas mit großem Bojenfeld davor und Ankermöglichkeit

Blick den Fluss hoch nach Truro


Truro

Den Fluss hoch


Anker im River Fall. Nebelschwaden ziehen umher

Seele baumeln lassen in Truro


Seit knapp einer Woche sind wir nun hier in Cornwall. Immer wieder hat uns das Wetter den Terminplan bestimmt. Wir sind 120sm durch gesegelt um von Malahide (etwas nördlich von Dublin) die Ostküste nach Süden  zu segeln, ideal war das Wetter nicht. Frühmorgen mit wenig Tageslicht ging es den stark strömenden Fluss raus . Der Tag wurde dann immer besser, - Gedanken "so könnte es bleiben" kamen- ,  doch kurz vor dem Dunkelwerden erwischt uns eine Schauerböe mit 7 Windstärken. Leider bleibt es nicht dabei, sondern mit dem Runden der Südostecke Irlands nahm der Wind zu. Einige Steine, Riffs und unbewohnte kleine Inseln liegen noch da im Weg, die Strömung ist nicht ohne und wir mittendrin. Mit dem Hellwerden erreichen wir erleichtert und erschöpft den Hafen von Waterford. Mit "Hafen" ist ein 10sm langer Fluss gemeint, leider schlammig braun, an dessen schiffbaren Ende, die alte und nette Stadt Waterford (Wikingerstadt) liegt. Wir ankern erst mal und schlafen uns aus und fahren die letzten Meilen kurz vor Niedrigwasser in die Stadt. Wir haben extra mit dem Stillwasser geplant, denn das Anlegen an den dicht bepackten Stegen ist bei Strömung, und die hat es dort gewaltig, nicht leicht. Wir treffen Rene mit Jens an Bord und Lars und Ines wieder. Wir waren zusammen in Malahide gestartet. Leider ist der Hafen eine Baustelle, die Liegeplätze rar und wir dürfen nur 2 Nächte bleiben.

Waterford



Waterford, alte WikingerStadt


Der Ort hat uns gefallen, wir wären gern länger geblieben, aber auch die Windvorhersage für die nächsten 48 Std. passt um weiter nach Süden zu kommen. Aber auch das wird kein Zuckerschlecken, denn der Wind nimmt schneller ab und lässt uns in einer wilden, alten Dünung schaukelnd zurück. Die anderen beiden Boote gehen zu den Scillys. Mir ist es da zu offen, für das starkwindige Wetter der folgenden Tage. Wir hängen 60sm dran und schaukeln in den  Helford River, wo wir mit dem letzten Licht ankommen. Bei so vielen Fischerbojen und nicht genutzten Festmacherbojen, wäre das wohl schief gegangen, wenn wir 30min später dran gewesen wären. Dort bleiben wir 2 Nächte und dann lässt uns der angesagte Ostwind nach Falmouth fliehen. Im Bojenfeld vor St.Mavis finden wir keinen guten Ankerplatz und versuchen es einfach 3sm weiter nördlich im River Fal.  In Falmouth ist zur Zeit die Sailing Week und es geht zu wie zur Kieler Woche. Wir sind froh als wir, zwar nicht allein, aber dennoch gemütlich liegend, einen Ankerplatz finden. 

Ankerplatz im River Helford

Im Bojenfeld vor St.Mavis

Um mal wieder einen Supermarkt zu finden und Trinkwasser zu bunkern, fahren wir den Fluss hoch, da Falmouth wie uns berichtet wird, sehr voll ist.  Wir sind begeistert von dem Revier hier. 

Nun haben wir hier 1 Woche die Windvorhersagen beobachtet und als wir ein Wetterfenster für 4 Tage entdeckt haben um über die Biscaya zu segeln, täglich gebannt gehofft, dass dies nicht wieder verschwindet, wie so oft bei solchen Projekten. Nun sieht es tatsächlich so aus, dass wir morgen Mittag los kommen und hoffentlich irgendwo im Norden Spaniens am Freitag an kommen werden. Es wird spannend und aufregend. Das Boot ist vorbereitet, wir hoffentlich auch. 




Nebel kommt hier schnell mal auf. Wir liegen sicher am Ankerplatz im River Fal

River Truro fällt trocken