Montag, 1. Mai 2023

Angekommen?

 


Angekommen im neuen Leben....

Wir reden oft darüber, wie es uns geht. Mit kleinem Ziel zwar, aber so durchs Leben zu segeln, ohne Großes noch zu schaffen? Darf man das? Dürfen wir uns das leisten? Einfach glücklich sein im Hier und Jetzt?

Es regnet heute mal, der Wind ist kalt und stark. Genau der Moment, um langsam zu tun. Das Frühstück dauert ewig, wir reden, hören Musik. Schauen ab und an auf den Regenradar. Gegen Nachmittag hört es wohl mal auf. Egal. Die Tage, die kommen werden, sind voller Sonne und die letzten waren es auch. Nur der Wind, war mal kräftig, mal gegen uns, mal schob uns eine leichte Brise voran. 

Von Öckerö, unserer ersten schwedischen Ankerbucht, ging es mit viel Schwell und Schiebewind in den Schärengarten. Die anvisierte Ankerbucht war am Ende aber nicht geschützt genug und auch recht eng. - Man muss doch auch auf den Maßstab achten, wenn man in die elektronischen Seekarten hineinzoomt.

Egal, hier liegen die Alternativen oft nicht weit entfernt. Wir sehen einen Vereinssteg und legen uns dort hin. Leider nicht wissend, dass dieser dem doch recht kräftigem Verkehr der Inselfähren hier vor Göteborg direkt ausgesetzt ist. Was der Wind nicht schafft, schaffen die Fähren. Das Boot ruckt hart in die Leinen. Morgens um 5 Uhr geht der Verkehr los. 


Die Insel Styrsö ist eine recht große und im Sommer sicher stark besuchte Insel vor Göteborg. Wir machen einen kleinen Spaziergang über die Insel. Schöne Holzvillen mit großen Gärten. Gemütlich, und wir sind froh, hier in der Vorsaison zu sein. Können uns gut vorstellen wieviel Besucher diese pictureske Insel im Sommer wohl hat.

Die Windvorhersagen für den nächsten Tag und der rege Fährverkehr lassen uns aber noch am Nachmittag aufbrechen, um eine Ankerbucht zu suchen, von der wir mit dem angesagtem starken  Westwind besser nach Norden kommen. Unser Buddyboat, Born to live, wollen erst am nächsten Tag aufbrechen. Ilona möchte noch mehr von der Insel sehen. Wir motoren gegen den Wind durch das enge Fahrwasser zu einer Insel. Fotö. 1,5 Stunden später fällt der Anker. Geschützt aber nicht wirklich gemütlich. Für eine Nacht tut sie es aber.

Hoch am Wind mit 2 Reffs und voller Genua sausen wir am nächsten Nachmittag (einen Winddreher noch abwartend) nach Norden. Die Insel Klaverön, südlich der bekannten Stadt Marstrand, hat eine einladende Ankerbucht im Süden. Im Sommer ein Hotspot. Jetzt liegen da nur Ilona und Guido schon vor Anker. Ein Traum hier, Sandstrand und Möglichkeiten lange Spaziergänge über die Insel zu machen. Hier bleiben wir gern einen Tag. 


Klaverön




Erster Versuch mit dem 9 Grad kaltem Wasser




Schöne kleine Gehöfte auf der Insel


 
 In der 2. Nacht bekommen wir um Mitternacht aber noch Besuch. 3 Schnellboote der schwedischen Marine suchen im Scheinwerferlicht Anlegemöglichkeiten am Ufer. Die schweren Maschinen heulen periodisch durch die Nacht. Sie kommen näher,  in den inneren Teil der Bucht. Nun "verteidigen" wir uns. Mit meinem starken Handscheinwerfer leuchte ich das erste Boote an. Vielleicht sehen sie uns ja nicht. Wirken schon unheimlich im Fernglas. Keine Ahnung, was die genau suchen. Sie drehen aber ab und bleiben weiter draußen, machen aber noch einige Zeit weiter, bis sie fest sind. 

Morgens sehen wir die Unruhestifter am Felsen liegen




Am nächsten Tag ist wenig Wind, die Strömung aber mit uns und schiebt uns unter Segel im geschützten Fahrwasser nach Norden. Nur unser Besuch aus der Nacht überholt uns noch mit Vollspeed und entsprechender Welle. Kurz danach sehen wir sie an einer Schäre "Krieg-spielen" . Mit Tarnnetz über dem Boot an der Schäre und mit Maschinengewehren im Anschlag über die Inselspitze in die Weite zielen, kommt einem das Ganze etwas unwirklich vor. 

Wir gehen im Inseldickicht nördlich der Insel Krokholmen erstmal an die freie SXK Boje. Wunderschön hier, nur ungeschützt für den morgen angesagtem Starkwind aus Südwest-West. Bleiben und in aller früh abhauen oder noch am Abend? Wir gehen am Abend noch weiter.



2 freie SXK Bojen


Ich möchte unbedingt nach Stora Dyrön, das nur nur 2 sm südlicher liegt. Vor 30 Jahren lag ich mal hier und hab auf den richtigen Wind gewartet um über das Skagerak zu segeln. Diesmal wollen wir nur den Starkwind abwettern und diese sehr schön Insel genießen. Denn, wir wollen in die andere Richtung.

Es ist Freitag vor einem langem Wochenende. Es sind doch schon einige Segler und vor allem Motorboote unterwegs. Der Hafen füllt sich. Ilona hat eine Inselumrundung ausgeguckt, 5km, - gut zu schaffen. Doch keiner sagte ihr, dass es hoch und runter geht und aus einer Stunde Spaziergang wurde am Ende eine 3 Stündige sehr anstrengende Wanderung über Stock und Stein. Beeindruckt von der faszinierenden Natur und den Ausblicken kommen Katharina, Guido und Ilona völlig erschöpft zurück. Da mir, vom Sturz auf die Schären vor 2 Tagen, meine Hüfte noch recht weh tat, hab ich mich dazu entschlossen, mich um Wäsche und Boot zu kümmern - ein kurzer Spaziergang inclusive. Gute Entscheidung

Stora Dyrön


Andreas war nur einmal den Berg hoch.

Gestern sind wir dann bei abflauendem Wind weiter nach Norden gesegelt. Kurz vor der anvisierten, nicht optimalen Ankerbucht (wegen dem starken Wind heute), kommen wir an einem Vereinssteg in einer geschützten Bucht vorbei. Es gefällt uns und wir belieben. Ich frage bei einem Motorbootfahrer am Steg, ob wir hier liegen können und er gibt sein "OK". Wie wunderbar. Geschützt und ohne Trubel. Bisher mussten wir nur in Stora Dyrön Hafengeld (Vorsaisonpreis) bezahlen. Schön, so früh unterwegs zu sein. Schön aber auch, nun den Mai zu begrüßen und die  Aussicht auf mehr Sonne und wärmere Temperaturen zu haben. Sonst fehlt uns Nichts, rein gar nicht. 

......und schön ein Buddyboat dabei zu haben.




Die 3 tapferen Wanderer





Stora Dyrön Nordhafen

Die Versorgung ist gesichert. Sauerteigbrot im Brotbackautomat mit Solarenergie machts möglich

Unser Kräuter-und Sprossengarten









Vereinssteg auf der Insel Kalven gegenüber von Stennungssund