Samstag, 7. Oktober 2023

Die Algarve mit sommerlichen Temperaturen

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Der Vollmond geht auf über dem kleinen Ort Alvor, der im orangenfarbenen Neonlicht leuchtet. Vom Land her schweben Musik und Restaurantgeräusche herüber. Der Wind hat sich zur Ruhe gelegt und der Himmel hat dieses wunderbare verlaufende blau einer beginnenden klaren Nacht. Es ist warm, ungewöhnlich warm für die Jahreszeit. Wir liegen vor Anker. Leider ist es sehr eng in dem flachen Fluss Alvor und so liegen die Ankerlieger alle den aus- und einfahrenden Booten immer irgendwie im Weg.  Sie kommen oft mit Vollspeed sehr nahe an dich heran und schenken dir einen Schwall Wellen. Daran muss man sich gewöhnen.

Wir sind aus unserer 1. Ankerbucht gleich nach dem Cabo de Vicente nach nur einem Tag geflüchtet. Der Wind drehte, das war bekannt, doch er wurde so stark, dass die Welle die er mitbrachte uns furchtbar rollen lies. Am Nachmittag trafen wir dann die Entscheidung doch in einen ruhigen Hafen zu gehen. In 3 Stunden, kurz vorm Dunkelwerden, könnten wir es noch schaffen. Auf nach Lagos. Die Panacea, die mit uns dort lag, wollte blieben, ( sie blieben am Ende noch 2 Nächte und fuhren nach ihren Aussagen Achterbahn mit dem Boot)

Wir kommen mit dem letzten Licht in Lagos an, der Hafen hat schon geschlossen, die Fußgängerbrücke, die vom Hafen bedient wird, macht erst am Morgen wieder auf. Wir finden einen letzten Platz am Warteponton. Immerhin sparen wir uns so eine zu zahlende Nacht. Lagos gefällt uns. Es ist Sonntagabend und die Stadt ist voll. Wartende vor einigen Restaurants, Straßenmusiker und touristisch, sommerliches Treiben. Es gefällt uns erstmal hier. 

Lagos

Lagos


Lagos

Die Fußgängerbrücke in Lagos trennt den Hafen vom Meer

Große Marina in Lagos

Am nächsten Tag sind wir mit alten Segelfreunden aus dem Norden verabredet, die nun den Landweg genommen haben. Hat das spontane Treffen in Porto nicht geklappt, so überraschter klappt es nun hier. Wir sind am Anlegen und von Land wird schon gewunken. Sie nehmen die Leinen an und wir begrüßen uns innigst und verabreden uns zum Mittagessen auf dem Dach der Markhalle. Was für Zufälle. 

Überraschungsbesuch von Evi und Klaus

Dann kommt am Abend noch die Seeschwalbe mit Boris und Claudia in den Hafen und wir klönen lange in die Nacht hinein bei Vinho Verde und kaltem Bier. Aber es ist so warm, und im Hafen kaum ein Lüftchen. So hauen wir am nächsten Tag dann doch schneller wieder ab und motoren die 1 Stunde in den Rio Alvor. Flach und tricky sagt man sei es, aber wir kommen 2 Std vor Hochwasser gut rein. Die wahre Schönheit dieses Platzes zeigt sich dann am Abend, als das Wasser weg ist und die Lagune ihre Sandbänke frei gibt. Wir bleiben 1 Woche, treffen Mark von der Desiterata (ihn und seine Frau kenne ich aus der Ostsee), lernen Susi und Alf von der Suse kennen und später auch noch Alex und Katja von der Bumblebee. Auch sonst bekommen wir Besuch. Die Seeschwalbe ankert vorne in der Mündung, da es ihnen zu eng und zu flach ist weiter drinnen, Holger und Gabi kommen mit ihren Rennrädern vorbei. Wir unternehmen 2x einen Ausflug nach Portimaio, gehen am langen Sandstrand in den aufgewühlten Atlantik baden und machen Ausflüge mit dem Dinghy, um Flamingos zu sehen. Dann kommt noch der holländische Kat Toet a Hleure mit Paul und Saskia und ihren Kindern an. Es ist echt was los hier. 


Rio Alvor

Lagune von Alvor bei Hochwasser

Vor Alvor bei Niedrigwasser


Alvor mit seinen ganzen Feriensiedlungen außenherum ist sehr umtriebig und touristisch. Hauptsächlich Engländer sind hier und so verbringen wir auch einen Abend bei Livemusik in einem der vielen Pubs im Ort mit ihnen. Wir versuchen zu angeln, haben eher mäßigen Erfolg, lernen, dass hier mit Lebendködern, wie z.B. der Stabmuschel geangelt wird. Diese muss man sich aber erst mal erarbeiten. Wir beobachten die Einheimischen, gehen auch mal hin schauen ihnen über die Schulter, wenn sie bei Niedrigwasser auf der Sandbank unterwegs sind. Einige graben auch nach Herzmuscheln, andere arbeiten mit Salz und locken damit die Stabmuscheln aus ihrem sandigen Versteck. Erst am 3. Abend finden wir den richtigen Dreh und sammeln eine ganze Tüte voll. Sie gelten auch als Spezialität. In Butter gebraten. Lecker. Leider habe ich aber mit Muscheln immer wieder Probleme im Bauch. So nun auch wieder und so bleibt es bei einem einzigen Mahl. Einige werden dann noch zu Fischköder, der größte Teil darf wieder in die Natur entfliehen.

Auf der Jagd nach Stabmuscheln

Stabmuscheln in Butter

Auf der Suche nach dem richtigen Loch

Erstmal 3 Stunden wässern

Einziger Erfolg im Rio Alvor. Mit der Muschel als Köder


Irgendwann müssen wir aber weiter, bzw. ein kleines Stück erst zurück. Nochmal nach Lagos um anstehende Reparaturen am Boot dort mit der Werft zu besprechen. Ich habe inzwischen so viele Tipps bekommen wo ich hingehen soll, und lasse aber am Ende das Bauchgefühl entscheiden. Da hat nun Lagos den Zuschlag bekommen. 2 Tage gönnen wir uns nochmal Lagos und motorsegeln weiter nach Osten. Der letzte Tag, bevor eine lange Ostwindphase das Ganze eher schwierig werden lässt. Direkt auf den großen Ankerplatz vor der Insel Culatra. Eine reine Sandinsel, die Faro und Olhao vorgelagert ist und das ganze zu einer geschützten Lagune formt.  Nach Alvor kommt uns es hier zu groß, zu ungeschützt und wenig heimelig vor. Außerdem liegen wir hier in der Einflugschneise von Faro. 

Am Abend, nach einem anstrengenden heißen Tag, wieder mit hoher Dünung und zu wenig Wind sind wir doch enttäuscht. Gilt das hier in vielen Augen als ein Traumrevier und super Ankerplatz. Uns bleibt aber eh keine andere Wahl, denn hier nach Faro kommt demnächst mit dem Flugzeug Katharinas Sohn. Deswegen sind wir ja hier. 

Wir sind früh wach, der Flugbetrieb beginnt um 6 Uhr. Doch so kommen wir zu einer schönen Morgenstimmung, alles friedlich, noch keine durch die Gegend hetzenden Motorboote.

Panacea hat hier auch geankert. Sie haben Besuch an Bord. Wir verabreden uns gegen Mittag am Strand, baden und essen später alle zusammen. Culatra, ein kleiner Ort auf der gleichnamigen Insel. Erinnert alles etwas an Hiddensee. Viel Sand, keine Autos, viel Fischerei und Tourismus. Man kann den Reiz verstehen, der von hier ausgeht. Wir essen gut und nett dort. Kaufen im Minisupermarkt noch für einen Abend mit Tapas ein.  Zusammen  auf der Panacea lassen wir mit Gitarre und Concertina den heißen Tag ausklingen.

Culatra

Culatra am Kleinboothafen


Strand in Culatra



Ein Betonplattenweg bringt die Touristen durch den Ort Culatra Richtung Strand



Abendstimmung in Cultra

Jörg und Steffi von der Bigfoot kommen vorbei. Wir haben gemeinsame Bekannte. Mit ihnen und Jochen, gerade allein unterwegs, machen wir uns am Samstag auf den langen Weg  mit dem Schlauchboot übers Flach nach Ohlao zum Wochenmarkt. Reges Treiben in und um die Markhallen. Wir kaufen Fisch und schauen uns noch etwas die Stadt an. Sehr gemütlich dort. Langsam erschließt es uns, warum man das hier so liebt. Wir werden hier noch eine Woche bleiben. Dann wird das Wetter den weiteren Kurs bestimmen.



Ohlao

morbider Charme in Ohlao

Ohlkao

Ohlao

Ohlao

Ohlao



SY Suse vor einem schöngelegenem Grundstück am Rio Alvor, aber wohl unbewohnt

Erster Ankerplatz im Rio Alvor, sind dann noch 2 mal umgezogen



Die Wassertemperatur lädt zum Schwimmen ein. 24 Grad

Kirche in Alvor

Abendstimmung im Rio Alvor

Waschtag in Lagos

Katharina im aufgewühltem Atlantik vor Alvor

Nachtleben in Alvor



Hafenmeile in Alvor. Hier lassen wir uns öfters ein Bier schmecken.

Wir finden einen Seehasen

Warteponton in Lagos

Alvor am Hafen

Abendstimmung in Alvor mit Vollmond

Das Ankerfeld vor Culatra

River Alvor bei Ebbe

Alvor am Mittag. Da herrscht Ruhe

Hafenmeile in Alvor


 Das Watt in Alvor


Paul fliegt vorbei...

Auf Schlauchboottour, immer mit Blick auf den Gezeitenkalender

Einziger Essbarer Erfolg im Rio Alvor

Sonnenuntergang vor Culatra

Wir lassen es uns gut gehen in Alvor


Alvor

Lagune Alvor bei Hochwasser

Lagune bei Culatra. Auch hier suchen wir Muscheln


Alvor

Alvor

Lagune des Rio Alvor

Strandtag in Alvor