Es ist warm geworden, wir schwojen vor Anker zwischen den Schären. Es hat sich zu unserer Lieblingsart des Übernachten entwicklet. Gehen vom Boot aus Baden. Nur kurz, denn es ist kalt. Aber Sommer ist Sommer und da gehört das dazu.
Von Oslo, wo es Tag für Tag leerer wurde und man das Ende der Hochsaison spürte sind wir nach Süden. Inzwischen ist Margret an Bord und begleitet mich bis Kopenhagen. Oslo war schön, aber als wir ablegen macht der verhangene Himmel es uns leicht wieder raus zu fahren. Der Wind ist schwach und von vorne. Wir werden uns daran gewöhnen unter Motor zu fahren.
Die erste Nacht verbringen wir wieder in der Bucht in der ich Samstags noch fast 50 Boote vor Anker gezählt habe. Heute liegen da gerade mal 4. Es ist eine ruhige Nacht und morgens ist es neblig und der Wind wieder leicht aus Süd, unserer Richtung. Doch es reißt auf und der Wind dreht etwas zu unseren Gunsten und wir kreuzen nach Süden zum Ausgang des Oslofjord. Immer wieder schwankt der Wind und wir in unserem Ziel. Am Ende gehen wir nach Hankö. Auch hier leere Stege und ein gemütliches Liegen. Zum Ort auf der anderen Seite des Sundes gibt es eine kleine Fähre die je nach Bedarf (man klingelt am Steg)fährt.
Man hätte bestimmt auch an eine der Bojen gehen können die im Sund zu hauf ausliegen, doch keiner konnte mir diesbezüglich etwas sagen. Vielleicht hätte man nicht fragen sollen und wie andere, einfach daran festmachen.
Der nächste Tag fängt wieder wie der vorherige mit diesigem Nieselwetter an und verändert sich aber in einen wunderbaren Sommertag gegen Mittag. Wir wollen zu den Koster Inseln. Wieder kein Wind und wieder unter Motor. Den Tank haben wir in Hankö nochmal mit den restlichen Norwegischen Kronen gefüllt.
Auf den Klosterinseln ist noch nicht Nachsaison. Es ist Freitag und ein Tummelplatz der Norweger. Hier kann man billiger Alkoholtrinken es sind nur wenige Seemeilen von Norwegen hierher. Es ist voll an allen Stegen, das Wetter ruhig und warm. Und so legen wir uns zwischen die Steine südwestlich des Sundes zwischen Nord- und Südkoster und fahren mit dem Dinghy die kurze Strecke in den Ort. Trinken auch ein "billiges Bier" (ca 12 euro für 2x 0,4). und geniesen diese echt sehenswerte Insel und den Flair.
Am nächsten Tag ist Wind aus Südost angesagt, der im Lauf des Tages nach Südwest drehen und stark zu nehmen soll. Wir also früh raus um vor dem Winddreher Süd zu segeln. Das klappt auch gut, der Dreher kommt etwas eher, aber mit einem kurzen Kreuzschlag schaffen wir es ins Binnenfahrwasser nach Süden. Wir wollen nach Fjällbacka. Dort sind wir mit meinem Freund Aleander verabredet, der mich einige Tage zuvor angeschrieben hatte, nachdem er über Facebook gesehen habe, wo ich bin. Er ist ebenfalls auf dem Weg nach Süden und es passt perfekt. Sein Boot Uppumpköft eine Willing 31 ist das Boot auf dem ich 1990 meinen BR-Schein gemacht habe. So lange kennen wir uns auch schon. Am Abend kommt noch Reinhard mit seiner Capirinha rein. Reinhard traf ich einige Tage vorher in Oslo. Er ist auch schon seit Monaten unterwegs. Er musste noch auf seinen Mitsegler warten und hat uns doch wieder eingeholt. Außerdem kennt er zufälligerweise auch Alexander. Kleine Seglerwelt.
Es ist recht voll in Fjällbacka. Ein netter touristischer Ort und die Stege sind gegen Nachmittag schon recht voll. Eingezwengt liegen wir dort zwischen 2 großen Yachten. Haben kaum Sicht nach Hinten mehr. So richtig ist das nicht, das was wir suchen.
Am nächsten Tag bläßt es kräftig aus Süd. wir schlengeln uns durchs Binnenfahrwasser nach Süden. Die Sonne scheint und der Wind ist recht warm. Nur an manchen Stellen ist auch das Binnenfahrwasser nicht sehr geschützt und wir spüren was draußen wohl los ist bei Süd 6-7.
Hamburgsund und Sotekanal sind bezaubernd und man sollte sie nicht auslassen. Um nicht nochmal in ein trubeligen Hafen zu kommen, lassen wir Smögen rechts liegen und suchen uns in den Schäreninseln davor einen Liegeplatz. Geschützt ist der Platz zwar, aber der starke Wind pfeift durch eine Senke direkt auf unseren Ankerplatz. Die Nacht ist etwas unruhig, auch wenn ich meinem Ankergeschirr vertraue, bleibt das Unterbewußtsein immer in Habacht.
Am Morgen hat der Wind etwas nach West gedreht und wir können die Segel setzen und noch bei kräftigem Wind in den Sund Kalviken segeln. Dort ist ein enges beschauliches Fahrwasser. Am Bootsmuseum von Bassholmen machen wir fest. Machen eine kleine Pause und vertreten uns die Beine. Den Kaffee (wie lange der da schon auf seiner Wärmeplatte steht) und die Muffins (eingeschweisste Industrieware) im Cafe schenken wir uns. Dafür geniesen wir den Blick über die Schären und die Sonne. Danach fahren wir weiter nach Henan auf Orust. Einst wurden hier die Boote der Marke Najad gebaut. Doch es gefällt uns nicht. Schnell duschen und den offenen Supermarkt nutzen, und dann weiter. Hier sind soviele Möglichkeiten zu Ankern, dass es ein Frevel wäre es nicht zu tun.
Wir finden nördlich der Insel Kalvön eine schöne größe Bucht für uns allein. Der Wind läßt uns ruhig schlafen und die Sonne scheint bis zum Horizont am Abend. Wunderschön.
Der Wind ist auch am nächsten Tag wieder schwach und wie sollte es anders sein aus Süd. So motoren wir den ganzen Weg um die Inseln Orust und Tjörn herum. An der Insel Lille Dyrön zwischen den Steinen dort fällt der Anker. Nicht ganz allein hier aber dennoch wunderschön. Wir steigen auf den Berg der Insel und haben einen wunderbaren Blick weit über die Schären.
Heute sind wir nach Marstrand. Es wirklich Nachsaison. So leer kennt man das sonst nicht. Wir treffen wieder Reinhard und machen mal Klarschiff. Abends wollen wir weiter. Das Ankern gefällt uns. Schwojend zwischen den Steinen
Dienstag, 11. August 2015
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