Mittwoch, 4. Juni 2014

Standortmeldung: Hiddensee



Letzter Hafen in Deutschland, dann fast 3 Monate Schweden und kurz Dänemark (morgen auf Bornholm). Und dann so ein schöner. Kloster auf Hiddensee. Noch hat die Saison nicht begonnen und nur beige gekleidete und Sandalen bestückte Langzeittouristen quälen sich gegenseitig über die Insel.
Hab doch nun fast die ganze deutsche Ostseeküste abgesegelt und überall das gleich Bild. Gut. Die Natur hat eigentlich die Aufmerksamkeit verdient hier.
Von Heiligenhafen, wo ich nach dem kräftigen Sturm über 2 Tage, Ruth und Wilfried von der Ruby traf und wir gemeinsam letzten Freitag nach Timmendorf auf Poel segelten. Was für ein schöner Segeltag bei Backstagsbrise. Fast gleichzeitig traf dort Klaus und seine beiden Mitsegler Gerd und Jan mit der Alegria ein. Ein netter kleiner Hafen, der an dem verlängerten Wochenende für all die Kurzzeitausflügler fast zu klein wurde. Ein schöner Grillabend mit Musik vom Feinsten.
Danach ging es weiter über Kühlungsborn (siehe oben....beige....) nach Warnemünde.
Das Wetter entschied sich für Sommer mit erfrischendem kühlen Wind. Leider vergaß er den Wind. So kommen doch recht viel Motorstunden zusammen. Segeln nur unter riesiger Genua oder Spi. Aber auch das geht nicht immer.
In Warnemünde treffe ich den Hafenmeister und stelle fest, er ist mein Klassenobmann bei meiner Jollenklasse. Wolfram. Wie klein die Welt nun mal ist. Mit 3 Booten suchen wir immer möglich zusammen zuliegen und verbringen lange Abende. Dunkel will es erst um Mitternacht werden.
Dann werden Informationen zum Darßer Ort gesammelt. Letzten beiden Jahre war die Einfahrt versandet, nun haben sie wieder gegraben. Doch gab es im letzten Winter zu viele kräftige Oststürme an diesem Eck Natur und so mit muss der Nothafen mit Vorsicht abgelaufen werden. „Tonne 2-4 an Backbord halten dann Seitenwechsel, T4-Mole Steuerbord. Mit meinen 1,6m kein Problem. Der Hafen ist als Nothafen und Stützpunkt für den Seenotrettungskreuzer konzipiert und Segelyachten will man nur zur Not für eine Nacht aufnehmen. Ein schwächelnder Motor und Totalflaute ist das wohl. Noch immer verliert mein Motor bei ca. 10-15 Std. Betrieb 1l Öl. Nicht schön. Das Leck ist nicht zu finden.
Immerhin liegen wir dafür eine ruhige Nacht im Darßer Ort, wo ich immer schon mal hin wollte.
Am nächsten Tag tritt die Ruby den Rückweg an. Die Alegria und ich motoren bei spiegelglatter See nach Stralsund. Letzte günstige deutsche Einkaufmöglichkeit. Heute das selbe Spiel. Spiegelglatte See fast bis nach Kloster auf Hiddensee. Erst gegen Ende blässt es aus dunklen Wolken. Leider zu spät und von vorne. Die Alegria haben ich heute morgen verabschiedet. Sie hat am Wochenende noch Crewwechsel in Kröslin und kommt dann Richtung Norden nach.
Morgen sieht der Wetterbericht günstig aus und wir (also ich und Boot) segeln nach Bornholm.

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