Donnerstag, 29. Mai 2014

Entschleunigung

Nun ist es vollbracht. Die Slisand schwimmt wieder, die ersten Meilen
liegen hinter uns. Auch der erste Sturm. Wir aber sicher im Hafen, im
Heiligenhafen (was für ein Wort dafür). 2 Tage zerren die Leinen, kommt
das Wasser höher und höher, noch 10 cm, dann steht der Steg unter
Wasser. Keiner weiss ob wir in 2 Stunden noch trockenen Fußes von Bord
kommen. Von Bord kommen. Auch immer schwieriger. das Boot wird immer höher.
Und nun dies. Ich wache auf, die Sonne scheint und es weht sehr gemäßigt
durch den Hafen. 2 Tage Zwangspause, die gut taten. Nachdem die letzten
Wochen doch sehr mit Arbeit vollgeladen waren und Hektik den Tag
bestimmten, werde ich nun nach und nach runtergeholt. Als Segler ist man
doch sehr mit der Natur verwoben, insbesonders dem Wetter. Man muss
entschleunigen. Freiheit beim segeln hat auch was damit zu tun, nicht
immer in Terminplänen zu denken. Hier geben andere den Rythmus vor.
daran gewöhne ich mich immer wieder gerne.


Von Kiel nach Heiligenhafen fährt man mit dem Auto in weniger als einer
Stunde. Ich brauche 10. Aber genau das macht den Reiz aus. Starte nach
dem 1.Aufwachen um 5 uhr morgens, geniese den Sonnenaufgang über dem
spiegelglatten Wasser, setze dann später die Segel und kreuze gemütlich
ums Schiessgebiet nach Osten. Was für ein Segeltag. Langsam fällt der
Stress der letzten Tage, Wochen ab. Die Bewegungen werden ruhiger. Es
geht mir gut.

Die angesagten Sturmtage aus Ost verbinge ich im netten Heiligenhafen.
mehr an Bord als an Land. Es bläßt mit 8-9 Windstaerken, da ist
Landausflug anstrengend. Am Dienstagnachmittag kommt noch die Crew der
Ruby zum Schiff. Wir liegen nah beieinander, weil verabredet. Es ist
gemütlich. Heute geht es gemeinsam weiter Richtung Osten. Treffen morgen
auf Poel noch die Allegria. Viele Freunde die ich entlang der Küste
wieder sehe. Ein Stück zuhause.

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