Ich frage nach dem Stadtzentrum zwei ältere Herren vor der Eckkneipe und es kommt etwas das klingt wie wau, wou, hahhne.... und ich merke ich binnicht mehr in England.
Eine Stunde vorher sind wir durch die zu Hochwasser offene Schleuse in die Milford Marina eingefahren. Sie liegt mitten in einem langen Fjord an der Westküste Grossbritaniens, besser bekannt als Wales. Es ist ein nichtssagender Ort, der nur durch seine großen Öl und Erdgas Umschlaghafen Bekanntheit hat. Ansonsten ein wunderbares Naturidyll dem man so einiges genommen hat.
Warum wie dennoch hier sind. Na Merle hat ihr Boot letzes Jahr hier anLand gesetzt und kommt heute um es wieder flott zu machen. Und da es zeitlich sich gerade so traf machen wir den Umweg über Wales. Auch
Johannes kennt Merle und ist schon ne Woche auf der kleinen LillyMy gesegelt und freut sich auch sie zu treffen.
Unsere Kneipenbekanntschaft von St.Marys konnten es gar nicht glauben, dass wir nach Milford wollen. Wir sollen die Zeit lieber auf den Scillies verbringen. Haben wir ja auch getan und waren am folgenden Tag
noch auf Staint Agnes. Die Insel wo es nur ein Punkt gab an dem das Handy funktionierte. In der Nebenbucht zu unserem wundervollen Ankerplatz liegt die SWlichste Engliche Kneipe. Das Turkshead.
Eigentlich wollten wir da gemeinsam abendessen mit unseren Tippgebern.Nur wir wurden versetzt und lernten dafür ein ältes Paar kennen, die hier seit 14 Jahren für 2 Wochen ihren Urlaub verbringen. Auf einer
Insel, die man in einer Stunde durchlaufen hat, die ca 60 Einwohner hat und dieses Pub. Hierhin werden täglich (vorallem Abends) von der Hauptinsel Leute zum Essen hergeschippert und es ist richtig was los.
Dann gibt es auch mal Schlagen an der Bar (wo man immer bestellt hier)die bis zu Pier reichen. Ich wußte (vom sehr netten Hafenmeister in St.Marys) wann diese Fähren kommen und wir konnten gerade vorher noch unsere Order aufgeben.
Wie sich rausstellt war unser älterer Herr früher bei der BBC und machtediverese TV-Jobs wie ameramann, Producer usw. War nett 2 unterschiedliche Fernseharbeitsweisen zu vergleichen, über die Not der Öffenrtlichrechtlichen und ihre Gebühren auszutauschen und einfach nur Geschichten aus dem Job zu erzählen. Und es ähnelt sich so sehr. Auf jeden Fall ein netter Abend mit der unglaublichen Aussicht aufs Meer, die Scillies und den Sonnenuntergang.
Am nächsten Morgen lasse ich Johannes schlafen, hole noch vor dem Frühstück um 5 Uhr den Anker mit Muskelkraft hoch (30m Kette und 16kg Anker) und motore nach Norden. Als wir die Abdeckung der Inseln verlassen, kann ich schon die Segel hochziehen und fast unseren Kurs nach Norden anliegen. Gemütlich langsam, aber immerhin mit der Strömungim Rücken segele ich durch einen schönen blauen, klaren Morgen.
Leider verläßt uns der Wind zwischendurch mal für 2 Stunden um dann leider richtungsmäßig eher ungünstig schwach zurück zu kommen. Wir wollen Segeln, holen die riesige Genua1 raus (das erstmal auf der Reise)
und kreuzen bei ungünstiger Strömung eher sinnlos nach Norden. Da wir aber für die 120sm nach Milford eh genug Zeit haben, ist es uns egal.
Ich backe das erstmal auf der Slisand Brot. Ohne Backofen nur mit einem Backofenersatzschüssel, die ich mir dieses Jahr geleistet habe. Und siehe da, es hat geklappt und es schmeckt. (wenn man diverse schwarze
Stellen an der Rinde entfernt).Endlich unabhängig vom "tollen" engl. Weissbrot.
Nachts dreht der Wind dann (und auch die Strömung) und wir können Milford anliegen, müssen sogar die große Genua 1 gegen die Nächstkleinere tauschen. Bis zum Morgengrauen, wo der Wind dann total einschläft und nur die Wellen (wir kennen es schon) übrich läßt. Wir motoren die letzten 3 Stunden, bekommen dafür mehrmals Besuch von Delfinen. Ich hab das ja schon oft erlebt, dennoch ist es jedenmal ein
neuer Höhepunkt, wie diese schönen Tiere elegant und schnell um unsere Boot herum flitzen und Spaß haben mit dem Boot in der Bugwelle zu spielen. Würde gerne mal verstehen warum die das machen.
Gegen 10 Uhr sind wir dann etwa 1 Std. zu früh vor dem Schleusentor, das den Hafen bei Niedrigwasser vor dem Trockenfallen schützt. Machen am Wartepier fest und bekommen schon mal nen Eindruck von der Stadt. Neben den großen Tankeranlagen im Fjord schaut uns eine Kleinstadt mit Reihenhäusern an.
Milford Haven, eine Stadt ohne Zentrum, nur einer langen Straße an der Geschäfte und einige Pub liegen. Nichts besonderes. Vielleicht wollte man uns das mit Wou heih.. und so erklären.
Donnerstag, 18. Juli 2013
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