Sonntag, 16. September 2007

Wieder dahoam

Nun sind schon 2 Wochen, die SLISAND liegt wieder in Kiel und ich wieder in München.

Am Ende des Törns waren die Wettervohersagen alles andere als gemütlich und schön. So dachten wir als wir uns von Kappeln aufmachten, eher daran früher nach Kiel zu segeln, und per Auto die noch geplanten termine zu erledigen.



Doch es kam mal wieder anders. Das Wetter wurde doch nicht so schlecht und die SLISAND wollte noch nicht nach hause. So sind wir zwar schon auf dem Nachhauseweg über Eckernförde (-übrignes ein wirklich nettes Städtchen mit einem zentralen Hafen-), um nochmals umzuplanen und zurück in die Flensburger Förde zu segeln. Das macht Segeln mit dem eigenen Boot aus. In Gelting soll die SLISAND ja ins Winterlager.

Bei erst schwachem Wind und Sonnenschein in der EckernfördeBucht, kam vor Damp der versprochene W5. Hoch am Wind, zum Schluß noch 2 Kreuzschläge und wir waren um Kalkgrund herum in Gelting. Am Morgen traf ich meinen Winterlagerbetreiber. Sehr nett und fair. War eine Empfehlung der KILOTTE. Diese Hanse 291 auf marina Minde war 98 mein erstes Charterboot nach meinem Bootsverkauf damals. Jetzt im Frühjahr bei der Einkaufstour von Gebrauchtkarten lernte ich Anna die Eignerin des Bootes kennen. Hier aus der Nähe von München. Zufälle gibts ;)



Von Gelting bei Dauerregen und anfangs bei S-SW um 3 gings entspannt Richtung Holniser Enge. Dort war dann die Front durch und es briste käftig auf. Rüchseitenwetter. Plötzlich war kreuzen angesagt.2 Reffs ins Gross und los um alle Untiefen herum. Später gabs sogar noch etwas Sonne. Ich bin immerwieder über die Kreuzeigenschaften der SLISAND erstaunt. Will man so einer alten Dame mit Langkiel gar nicht zutrauen.

In Flensburg im Stadthafen dann schnell aufgeklart um noch heute Johannes´Gipsverband am Arm los zu werden. Nach schnellem Marsch den Berg hoch zum Krankehaus mußte ich feststellen, dass als Kassenpatient man dort nur im Notfall Hilfe bekommt. So war nach der Frage ob Privat oder Gesetzlich der Besuch für uns gelaufen und die 5 Krankenpfleger am Eingangstresen konnten sich ungestört weiter unterhalten und langweilen.

Abends überraschte uns noch Jürgen und Brigitte von der Pille Palle (OE32 aus dem Sommerurlaub) und gaben uns den Tipp mit einem Orthopäden ganz in der Nähe des Hafens.

Durch den eigentlichen alten Teil Flensburg bin noch nie gekommen. Schöne kleine und nette Bebauung. Es gibt halt viele Gründe eine Stadt kennen zu lernen.

Nieselregnend verholten wir uns gegen Mittag nach Fahrensodde, wo ich mit einigen Freunden verabredet war. An der Ausfahrt Flensburg liegt einen größere Werft für Neubauten. Plötzlich schoß ein Polizeiboot mit Blaulicht auf uns zu und zeigte deutlich, dass wir abzudrehen hätten.

Ich hatte in der Zeitung beim Arzt am Morgen gehört, dass dort heute Stapellauf einer kanadischen Fähre sein sollte. Der Termin war aber schon vor über einer Stunde. Machte nun eigentlich aber nichts, denn ein Stapellauf war im Abenteuerprogramm ja auch noch was. Leider fings es dann richtig heftig an zu regnen und immer mehr Boote drängten sich vor der Absperrung ohne das was geschah. Nach fast einer Stunde kreisedrehen im Regen, wurden wir weiter gewunken. Über UKW Funk machte sich keiner Mühe etwas zu sagen. Auf dem Arbeitskanal der Werft konnten wir mitbekommen, dass es anscheinend zu Komplikationen kam und das Schiff nun wieder sicher verbolzt wurde. So wild wie uns die Polizei gestoppt hatte, so wild fuchtelten sie nun mit den Armen, dass wir passieren können. Von UKW-Funk haben die armen Beamten wohl noch nichts gehört.

In Fahrensodde wurden wir von der Pille Palle Crew schon erwartet und in einen gemütlichen nd sicheren Liegeplatz gelotst. Draußen wehte es wieder mit W6.

Den Abend verbrachten wir dann bei Kedde und Frau an Bord. Später kamen noch Harry und Joana, die wir am Forumstreffen in Kappeln getroffen hatten. Ihr Boot liegt auch in Fahrensodde.

Da mal wieder viel Wind angesagt war, insbesondere für Sonntag, hatten wir vor direkt nach Kiel zu segeln. Kann ja auch ruhig ne Nachtfahrt daraus werden, meinte Johannes, der das schon immer mal wollte. Leider sind im Norden die Tage so lang, sodass es noch nie dazu kam. 60 Meilen das war zu schaffen. Morgens dann aber diesig, und fast Windstill. Na wie sollen wir das nun schaffen. Den ganzen Tag motoren ist nicht meins. War nicht was von 4-5 aus West angesagt?

Dennoch los. Bis zur Holnisenge unter Motor, dann etwas Wind. Also große Genua hoch und ausgebaumt. Brachte alles nicht mehr als 3 kn Fahrt. Na dann halt doch nochmal den gut verstauten Spi raus und hoch. Und nun auch mit langsam zunehmenden Wind ging die Post ab. Fahrt über Grund 7 kn und manchmal auch mehr .



Um Kalkgrund herum etwas anluven. Fast mit halben Wind unter Spi liesen wir alle stehen, die keinen Mut hatten bei den dunklen Wolken soviel Segel zu setzen. Mir war auch nicht ganz wohl, aber der Geschwindigkeitsrausch hat mich benebelt. Immer dunklere Wolkenfetzen kamen.

Vor Falshöft dann eine leichte Drehnung des Winds auf SW. Also runter mit dem Spi. Eine dunkle Wolke war wohl Schuld am Dreher. Der Spi lag noch nicht an Deck, war nur im Bergeschlauch gefangen, da kam die Böe aus der Wolke mit bestimmt mit 6 Bf. Mit beiden Armen konnte ich gerade noch verhindern, dass der Spi im Bergesack quer Außenbord wehte.


Mit Fock1 ging die Rauschefahrt auf "Am Wind Kurs" Richtung Kiel. Die Sonne schien, die Wolken wurden weniger. Ein Traumtag zum Segeln. leider waren Schon gegen 17 uhr um den leuchturm Bülk herum. Damit wir Sonntags auch noch etwas segeln können, gingen wir nach Strande. Mit dem Besuch einer Freundin und ihren Kindern liesen wir diesen schönen Sommersegeltag gemütlich ausklingen.



Am nächsten Tag, mit Fock 1 und 1 Reff im Gross kreuzen wir bei sw5-6 in die Innenförde. Johannes steuert ich mache die Schoten. Wende auf Wende und es macht richtig Spass. Es toll zu sehen, wie Johannes soverän am Ruder geworden ist. Ein richtiger Skipper.
Wahnsinnig wieviele großen Pötte am Sonntag unterwegs sind.


Später fings dann richtig an zu kacheeln. 7 könnten es gewesen sein. Wir lagen da aber schon im geschützten Hafen. Nur noch nicht auf unserem Platz. Ich hatte vergessen dem Bafenmeister bescheid zu geben, damit er unser Boxenschild auf Rot stellt. Denn nun liegt da ein Gastlieger und keiner an Bord. Wohin nun? Der Rest des Hafens voll. Irgendo müssen wir aber hin. Aussen an 2 Dalben machen wir fest und gingen auf Suche. Der Hafenmeister weiß von nichts. Wir hilflos.

Am Fischmarkt nebenan war ein Einweihnungsfest. Ideal um wenigsten schnell noch ne Fischsemmel zu essen. Dies taten auch unsere Platzbesetzer und kamen mit uns zu ihrem Schiff zurück. Da war ich schon ganz schön erleichtert. Am nächsten Tag geht der Flieger und du hast dein Boot noch nicht verräumt.

Dann aber doch, Ende gut alles gut. Bei schönstem (Segel)Wetter räumten, packten und putzen wir noch und verliesen die SLISAD für die nächsten 4 Wochen.

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