Montag, 24. April 2023

Landfall in Schweden



Noch sind es kleine Spuren des Frühlings, noch sind es nur einige Knospen und Blüten. Es ist noch kalt und das Wetter wechselhaft, sowie heute. Es regnet und der Wind weht kräftig. Doch wir liegen sicher und geschützt in unserer ersten Ankerbucht in Schweden. Hier sind wir am Samstagabend kurz vor Sonnenuntergang angekommen. Eine Schäreninsel, karg, aber nach fast allen Windrichtungen geschützt. Ein paar Ziegen mit ihren Kids an der Seite begrüßen uns, schauen neugierig auf die Ankömmlinge. Ein Bilderbuchsegeltag geht zu Ende. Am Ende stehen fast 70sm auf der Logge und das alles unter Segel. Wir sind so glücklich.

Es hat sich gelohnt auf den guten Schiebewind zu warten und dann das ganze Stück über das Kattegat zu machen. Vorbei an Anholt, quer durch den Windpark der dort zwischen Grenaa und der Insel im Kattegat liegt.

Windpark gequert

Segeln bei Kaiserwetter


Gewartet haben wir im paradiesischen Norden von Samsö, in einer Bucht vor Langör, geschützt durch eine flache Landzunge aus Sand. Fast eine Woche haben wir da den Nordostwinden getrotzt. Der Anker hält gut wenn der Wind über die Landzunge fegt. 

Doch es war auch Nachts mal recht flautig und die leichte Gezeitenströmung, die dort ums Eck in die Bucht steht, hat uns längsseits zum Strand gedreht. Als ich Morgens aufstand, musste ich etwas bergauf gehen, um Wasser aufzusetzen. Ein Blick aufs Echolot zeigt, wir sitzen auf. Doch es ist auflaufendes Wasser und die 30cm, die wir später wieder angehoben werden, reichen um mit Motorkraft wieder in alter Richtung zum Strand zu liegen.  Der Wind tut dann das Seine. 



Ankerplatz vor Langör/Nordsamsö

Picknick am Strand

Weite Ankerbucht

Mit Ilona und Guido von der SY Born to Live sitzen wir Abends zusammen und spielen oder machen kleine Landausflüge oder auch ein Picknick am Strand. Das Wetter ist super, die Sonne lässt uns soviel Energie erzeugen, dass wir nicht nur Brot, sondern auch einen Kuchen im Brotbackautomat backen können oder mal den Heißwasserboiler anschmeißen. Nur mit dem Wasser müssen wir gegen Ende der Woche sparen. Der Hafen von Langör um die Ecke, ist noch im Winterschlaf. Die Wasserzapfstellen sind noch abgedreht, doch wir schaffen es in die Duschräume und erlauben uns dort mal eine warme Dusche. Wie wenig Luxus man braucht und wie sehr man eine warme Dusche, sonst etwas Alltägliches, zu schätzen weiß.

Und dann dreht der Wind, zumindest der Angesagte, nach Ost und will uns nach Nordosten entlassen. Doch die letzten 20grad Winddreher bekommt er nicht hin und so kreuzen wir dann am Freitag nach Norden bis Grenaa. 

Mal wieder ein Supermarkt, ansonsten hat dieser schmucklose Hafen, außer einer Waschmaschine, nicht viel zu bieten. Und dann dreht der Wind weiter nach Südost und der Weg rüber nach Schweden ist frei. Frühmorgens mit der ersten Sonne setzen wir am Samstag die Segel und holen sie erst in Schweden wieder ein. Guido und Ilona überholen wir nach dem Windpark und machen erstmal ein kleines Fotoschooting. Die Großschifffahrtswege im Kattegat passieren wir dank AIS mit 2 kurzen klärenden Funkanrufe mit den Frachtern. Ereignisloses Segeln  bei Kaiserwetter, mit gutem Wind und wärmender Sonne. Haben wir uns verdient.

SY Born to Live


Wie schön ist es, als im Abendlicht die bekannte rotbräunliche Färbung auf den Steinen der ersten Schären zu sehen ist. Wir sind da. Die Born kommt kurz darauf. Wir begießen den ersten Meilenstein unserer Reise im Abendlicht. 

Unser Landfall in Schweden

Auf das Ankommen



Öckerö


Die Regentropfen prasseln aufs Deck und es gibt keine Termine.  Wir haben beschlossen hier zu bleiben und was gibt es da Schöneres, als lange im Bett zu bleiben. Wir sind ja auch 2 Tage recht früh mit Wecker aufgestanden. ;). Spätes Frühstück und irgendwann ist der Regen durch, die Sonne kommt später auch noch raus. 

Beim alltäglichen Versuch einen Fisch zu fangen, vibriert die Angel. Erst zart, dann heftig. Biss.... Ich fass es nicht. Bin doch eher noch ein Neuling im Angeln. Ein richtiger Biss? Langsam kurble ich den zappelnden Fisch heran und siehe da. Eine kleine Meerforelle. Gerade groß genug um sie auch behalten zu dürfen. Wir sind aufgeregt. Unsere Erste überhaupt. Nach den Heringen in Kappeln, wo so viele waren, dass man eigentlich immer welche fängt, haben wir sonst noch nichts an der Angel gehabt. Und nun so etwas. Katharina weiß wie man sie zubereitet und so schlemmen wir am Abend.  Zum richtigen Sattwerden hätte eine Zweite noch gut getan, aber wir freuen uns riesig und genießen. Können unser Glück kaum fassen. 

Lecker


Meine erste Meerforelle

Morgen geht es wieder in Stück nach Norden. Aber auch dort werden wir dann wieder auf den richtigen Wind warten müssen. Kein Problem. Wir sind früh dran und haben Zeit.

Schärenausflug mit Guido und Ilona

Hej Schweden 

Unsere Olivia und Nili von der Born sind beim Picknick dabei

Eine Auster? Am Strand auf Samsö

Damit die Vitamine nicht ausgehen.

Picknicktime

Langör auf Samsö


Öckerö, südlich Göteborg

Frühjahrsboten auf den Schären

Hamnholmen auf Öckerö










5 Kommentare:

Axel hat gesagt…

Wie wunderbar, so eine schöne Tour. Ich freue mich für euch und schicke euch etwas Sonne🌞

Anonym hat gesagt…

Gut, dass Du nicht verrätst welche Köder Meerforellen mögen.😩🐟

Johannes hat gesagt…

Ikke wars

Stefan von SV Mokendeist hat gesagt…

Petri heil aus Griechenland. Soviel Angelglück habe ich hier im Mittelmeer noch nicht gehabt. Sieht auf jeden Fall lecker aus. Wir drücken die DAumen für steigende Temperaturen. LG von Rhodos, Stefan und Anne von der Mokendeist

Klaus von der Marieholm 32E hat gesagt…

Moin Andreas,
ich weiß nicht, ob Du Dich noch an mich erinnerst. Ich bin derjenige, der Dir mal die Plexiglasschotten der Slisand zugesägt hatte.
Ich beneide Euch um Euer Vorhaben. Heimatliche Gefühle kamen bei den Bildern von Bohuslän auf. Über 40 Jahre hatten wir die Westschären bereist. Ab diesem jahr geht es wieder zu den Ostschären, wo wir uns vor 5 Jahren zuletzt aufhielten.
Ich bin mittlerweile 66 und seit einem jahr in Pension. Nächstes Jahr ist es auch bei Anja soweit.
Da wir bereits Ende April starten wollen, eine Frage:
Wie ist es denn mit den Temperaturen und der Hafeninfrastruktur in dieser frühen Zeit im Jahr. Sind die Häfen offen, gibt es schon einen Wasseranschluss oder ist da noch Winterbetrieb?
Euch weiterhin eine schöne Reise und viele beglückende Einblicke!
Tipp: Im Saltkällefjorden, einem Nebenarm des Gullmarn, gibt es bei Knähammar einen kleinen versteckten Hafen mit schönstem Blick auf den Fjord.
Hejdå
Klaus