Freitag, 18. August 2017

Kleine Brise, große Hilfe




Herbstlicher Sonnenaufgang im Svendborgsund

Es wird herbstlich, die gelben Rapsfelder vom Mai sind den goldenen Kornfeldern gewichen. Wir segeln wieder durch Dänemark. Der Himmel ist wechelhaft, nun auch öfters mit Regen. Das sind wir so nicht gewohnt. Nun spüren wir die Endlichkeit des Sommers und der Reise.
Wir segeln vorallem, wenn der Wind passt, haben keine Lust uns gegen 5 und mehr zu kämpfen und da wir noch einiges an Zeit haben, liegen wir nun für einige Tage im Svendbordsund vor Anker.
Neben uns ankert die Kleine Brise mit Uwe, mit der wir nun seit Kalmar zusammen segeln, und MaMaKaAn mit Reinhard, mit dem Uwe in Kopenhagen verabredet war. 

Svenborgsund

Dort draussen ankern wir

Wir waren ungeplant doch noch in den Öresund gesegelt, denn wir mussten uns entscheiden , wo wir den Westwind abwettern wollten, der letztes Wochenende übers Land fegte. Wir lagen in Dragör, südlich von Kopenhagen und sind mit dem Bus in die Stadt gefahren. 2 kurze Tage in der Stadt, aber es hat sich gelohnt. Diese Stadt verändert sich dauernd. Tolle Stadt.

neue Brücke in Kopenhagen

Neuer Anleger auch für Yachten in Kopenhagen

Das Postkartenmotiv. Nyhavn in Kopenhagen

Das neue Stadttheater mit großzügigem Steg zum verweilen

Eine Woche vorher lagen wir zusammen noch im Kalmarsund in Kristianopel und warteten auf ein Wetterfenster. Montag lies der Wind etwas nach und wir segelten durch das Binnenfahrwasser an Torhamn vorbei Richtung Karkskrona. Doch wir hatten Lust wieder mal vor Anker zu schwoien. Vor der Brücke in Hasslö ist links ist eine kleine Bucht, ehemaliges Sperrgebiet die Insel Bollö und eignet sich hervorragend um die Hanöbucht von hier in Angriff zu nehmen.
Für den nächsten Tag war Südost mit  5-6 an gesagt. Ideal um in einem Rutsch die 55sm über die Hanöbucht zu machen. Leider verpassen wir so zum wiederholten Mal die kleinen Schären um Karlshamn, aber bei soviel Westwind in nächster Zeit muss man das Geschenkt annehmen und segeln. 
Die Kleine Brise mit gutem Wind

Kleine Mondfinsternis in der Hanöbucht vor Anker


Ein schneller Ritt bei raumen Wind am Ende gehöriger Welle vor der Hafeneinfahrt Simrishamn. 
Am nächsten Tag soll es noch etwas vom Südost geben und wir sehr früh raus. Doch ausser einer enormen Welle bis 3m vor der Hafeneinfahrt von Simrishamn war von Südost wenig übrig. Ein Süd bliess schwach. Wir kreuzten bis ein Regenschauer den Wind mitnahm und wir fürchterlich in der alten Dünung schauckelten. Mit Segel und Motorhilfe kreuzten und kämpften wir uns um die Südspitze herum. Als wir endlich Ystadt anliegen konnten waren wir erledigt. Auch Käseberga blieb zum wiederholten Mal rechts liegen.
Wieder ein Pausentag in Ystadt. Bisher hatte ich noch keine Zeit für diese Stadt. Aber es lohnt sich da mal Pause zu machen. Abends mit Musik in diversen Innenhöfen. Dann Vormittags ein Tattoo. Eine millitärtische Musikattraktion. Mehr folkloristisch als Militant marschieren diverse Musikgruppen durch die Stadt. 
Musik im Hinterhof in Ystadt

Tatoo in Ystadt

Auch Schotten in Ystadt

Ein Besuch im Skepshandel am Hafen ist ein Muss. Eine Mischung aus Museum, Trödel, gebrauchte und neue Schiffausrüstungen. Ein Tipp von Christians Irrgangs Buch „Ostseemenschen“.

Museum oder Schiffshandel?

Kurioses und seltenes

Wie lange es ihn noch geben soll ist unklar. Nachfolger wird gesucht
Im Falsterbrokanal Südhafen ankeren wir für eine Nacht um morgens früh nach Norden bis Dragör zu fahren. Nieselregen und trübes Wetter waren nicht gerade einladend. Um so mehr freuen wir uns als gegen Mittag der Himmel aufreist und wir bei Sommerwetter Kopenhagen besuchen konnten. Eine neue Fußgängerbrücke, die neue Attraktivität und neugestaltete Hafenanlagen um das neue Stadttheater. Alles wunderbar, doch auch zu Fuss und ohne Boot bleiben die Strassen um den Christianhavn mein Favorit. 
Mein LieblingesViertel in Kopenhagen

Christianhavn

Die Brücke die nun die Zufahrt nach Christianhavn erschwert

Blick von der  Brücke in den Nyhavn

Nach einem Tag Pause segeln wir nach Süden. Ein Winddreher kommt genau richtig und wir segeln gleich in den Bögeström und bis Nyord. Eine kleine Insel mit kleinem Hafen. Recht voll schon, aber am Ende sind sogar noch einige Plätze frei. Eine kleine Perle hier in Dänemark. Auch 3 Paddelinnen auf ihrem Weg rund Mön schlagen hier ihr Zelt auf.
Der nächste Tag war wieder ein Geschenk vom Himmel. Wieder Dienstag, wie die Woche davor. Wieder Südost, wieder 5-6. Wir segeln nur mit der Genua und fast durchschnittlichen 6kn gen Westen. Die Landschaft zieht schnell vorbei. Kleine Häuschen, versteckt hinter schützenden Bäumen und weite Felder wecheln sich ab. Es ist ein herrliches Fahrwasser, doch man muss aufmerksam die Tonnen beachten. Nicht alle tun das, ein Kieler Motorsegler, der im Hafen neben uns lag und morgens sehr lautstark und früh den Hafen verlassen hat, sitzt unter Vollzeug auf Grund. Über Funk hören wir aber, dass nichts schlimmes passiert ist und der „Abschleppdienst“ schon unterwegs ist. Wir segeln weiter.
Nyord

Nyord

Nyord

Nyord
Unter Vollzeug auf Schiet.

Am Ende entscheiden wir  uns auf Grund von Windvorhersagen nicht für Fenö sondern für Karrebaeksminde. Da war ich vorher noch nie. Ganz nett, aber kein Tipp um da unbedingt hin zu müsssen. Von dort geht es mit angesagten Nordwest 3-4 nach Westen. Doch statt wie angesagt nach West zu drehen, schläft der Wind ein als wir südlich von Omö sind. 

Brücke in Karrebaecksminde

Karrebaecksminde

Wir starten den Motor, doch ein furchtbares Geräusch und der Motor geht aus. Schon beim Ablegen hatte ich diese Geräusch ganz kurz. Getriebe nicht richtg eingelegt?
Aber nun vermute ich ganz was anderes. Schon den ganzen Sommer über denke ich, dass die Wellenanlage unwuchtig läuft. Die Zinkanoden habe ich früh schon verloren durch die Vibrationen. Nun habe ich die Mutter verloren die den Propeller auf der Welle hält. Der Propeller kann durch den kurzen Schraubenbrunnen ( Raum im Ruder für den Antrieb) nicht abfallen, aber von der Welle rutschen. Eine Gopro Kamera am langen Bootshaken hilft mir bei Seegang ein Bild davon zu machen.
Bei all meinen Badeausflügen am Boot, habe ich regelmäßig den Sitz der Mutter gecheckt.  Nun war ich länger nicht im Wasser und hab am Tag vorher den kleinen Hafen Nyord nur rückwärts verlassen können. (-ich hätte das Boot bei dem starken Wind nur unter Schwierigkeiten  im Hafen drehen können-). Durch die starke Rückwärtsfahrt hat sich wohl die Mutter gelöst.
Nun ist sie weg. 
In Schlepp

Längseit mit der Kleinen Brise vor Omö

Es ist schon von Vorteil als kleine Flotillie zu segeln. Ich funke die Kleine Brise an. Uwe ist ca 2sm hinter uns. Ich treibe nun im Grossen Belt, mal geht es unter Segel langsam vorwärts, meist treibe ich aber nur mit 1kn nach Norden.
Uwe schleppt mich dann die 3 sm nach Omö. Vor dem Hafen, während wir auf die Hafenfähre warten uns den Hafen frei zu machen, legen wir uns längseits. So legen wir am Ende auch an. Kompliment an Uwe, wie er in dem engen Hafen uns gedreht hat und in die Lücke am Steg bugsiert. 
Doppelter Anleger

Work in Progress

Ich habe die letzen Stunden nur damit zugebracht mir zu überlegen, wo ich die Ersatzmutter verräumt habe. Es ist nicht die Orginale, sondern die, die vorher den Festpropeller gesichert hat.
Ich finde sie, und geh im Hafen tauchen. Sie passt, ich ziehe so fest ich kann. Nur hat diese Mutter keine Sicherungsschraube. Also Rückwärtsfahren sollte ich nun erst Mal bleiben lassen. Vorwärts wird sie sich hoffentlich immer selbst festziehen. Hoffe ich nun mal. Keiner weiss es genau. 
Omö

Omö

Aber wir haben ja immer noch die Segel, und wir haben vorallem erstmal guten Wind. Am nächsten Tag jagen wir bei SE 4-5 quer über den Grossen Belt und nach Süden in den Langelandbelt bis wir in den Svendborgsund abbiegen.
Wir freuen uns alle auf ein langes Wochenende vor Anker in einem der schönsten Reviere hier. Am Sonntag hat Susanne Geburtstag und wir werden hier irgendwie feiern. Vielleicht kommen noch weitere Freunde dazu. 



Windpark zwischen Falsterbrokanal und Dragör

Schönes Dragör


Stevns Klint, der kleine Bruder nördlich von Mön

Hinterhof in Ystadt

Ystadt am Klostersee

Fischerhafen von Dragör

Ystadt

Ystadt

Ystadt


Da spielt wohl heute niemand?(ystadt)

Ystadtim Klostergarten

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