Mittwoch, 29. Juni 2016

Midsommer

Mehrstimmiger Gesang, eher nicht sehr melidiös, aber mit Inbrunst und Freude gesungen. Dauert auch nicht lang, denn es sind nur gesungene Tinksprüche dir vor jedem Schluck hochprozentigem gesungen werden. Und damit alle mit mitsingen können, wurden kopierte Texte verteilt und es wird rege davon Gebrauch gemacht.
Wir sind an einem Clubsteg des Schwedischen Crusingclub gelandet SXK. Am Vorabend der Midsommerfeier. Nur wussten wir weder dass es sich um einen Clubsteg handelt noch dass dort irgendwas stattfinden sollte. Das fanden wir dann in schwedischen Worten mit Timetable an der Hinweistafel. Ein Schwede erklärte es uns dann auch gleich und lud uns ein zu bleiben, denn am nächsten Tag sei hier einiges los. Und somit finden wir uns am nächsten Tag mittendrin beim Schmücken des Midsommerbaumes und suchen auch grüne Zweige um die Boote zu schmücken, trinken Bowle um 12 und sind bei der Schnitzeljagd über die Insel dabei. Müssen schwere Fragen lösen, die zum Teil nur Schweden wissen können. Man hat uns einen Übersetzer an die Seite gestellt, damit das German Team auch mit machen kann. Das Germanteam besteht aus Ralf von der Nordstern, Wilfried und Ruth von der Ruby, Dinko und mir. Am Ende gesellt sich noch ein deutsches Boot, die Koller, dazu. Aber auch das geballte Wissen dieser reichte nicht zum Trostpreis. Danach gab es ein Wettrudern mit den Dinghys. Der Ruderer hatte die Augen verbunden, und bekam vom im Hecksitzenden Skipper die Anweisungen. Rammings und Wasserstürze inbegriffen gab es viel Spass. Vor dem Dinner wurde dann erstmal die ersten Prozente reduziert und jeder schlief etwas um dann zum BBQ zusammen zu kommen.

Feiern am Steg des SXK
Unser Dometscher für die Schnizeljagd

Am Nachmittag feiern erstmal die "Jungen"


Textblatt für die Trinklieder

Slisand vor Anker (im Hintergrund, vorne die Sauna

Dinghyregatta

Es wird Abend an Midsommer

In der Zwischenzeit hatten sich auch eine Gruppe 20-30 Jähriger mit Booten eingefunden. Auch nicht vom Club, aber höflich anfragend und eingeladen dürfen sie die Plätze nutzen um auch ihre Trinkspiele zu absolvieren bis die "Alten" ihr BBQ veranstalteten. Die Jungen veranstalteten dann diverese Geschicklichkeitsspiele am Steg. Es war schön zu sehen wie ausgelassen alle zusammen feiern können ohne ausfallend zu werden oder laut.
Gut einige hatten gegen später echte Probleme ihre Boote zu erreichen, aber am Ende saßen wir alle, Jung und Alt an einer langen Tafel und hatten Spaß. Schade das ich der Einzige mit Musikinstrument war.

Sauna mit Slisand

Und natürlich Abkühlung nach der Sauna

Der Midsommerbaum wird geschmückt

Auch unsere Boote bekommen ihren Schmuck

Am Vorabend grillen wir am Steg
Am Vormittag war es regnerisch und kühl. Wir hatten uns schon am Vorabend deswegen die Holzsauna am Steg reserviert. Mit vielen Aufgüssen bekommt man sogar Hitze da rein. Und danach ins Wasser. Das ist Schweden pur.  Die Boote leigen inzwischen in 2 und teils 3.Reihe am Steg. Ich hatte das kommen sehen und bin gleich in der Bucht vor Anker gegangen. Da fühlt mach sich freier, als zusammengequetscht am Steg. Inzwischen haben auch alle, so vorhanden, über die Toppen geflaggt.

In Ringsön. Ruby am Felsen, Slisand vor Anker

Nordstern fotografiert mich unter Spi

Leuchturmhäuschen im  Schärengarten


Die Tage hier in den Schären vor Stockholm sind unbeschwert. Das Wetter ist meist bestens und mit segelbarem Wind. Jeder Tag ein neuer Höhepunkt.  Von Nyköping ging es am Abend an dem Dinko an Bord eincheckte noch zur für mich schönsten Bucht (vorsicht das sage ich noch öfters)in der Gegend. Ringsön. Bei allen Winden geschützt. Genug Platz für viele Boote vor Anker oder an den Felsen. Die Ruby lag am Felsen, wir nur einige Meter weiter Draußen vor Anker. Wir hatten uns dort verabredet.
Trosa

Trosa

Trosa

Trosa

Dann kam Trosa, dieser kleine schnuckelige Ort an einem Fluß und dann ein genialer Segeltag durch die Schären rund um Landsort bis nach Utö. Utö ist eine der bekannesten Schären im Stöckholmer Schärengarten. Viele Ausflugsboot mit Touristen werden hierher gekarrt. Man muss es mögen. Der Hafen ist sehr voll und ich treffe zufällig wieder auf Ralf von der Nordstern. Wir hatten uns in Kalmar verabschiedet, nachdem wir das erste EM Spiel zusammen gesehen hatten. Was für ein freudige Überaschnung. Er taucht um sein Boot. Ohne Neopren.  Er hatte gerade einen Stein geschrammt und war entsprechend besorgt und wollte nach dem Rechnten sehen. So lange hätte ich es im Wasser nicht ausgehalten. Die Sauna brachte ihn dann wieder auf Temperatur.

Utö

Utö

Nun segeln wir einige Tage zusammen.  Weiter in die Bucht Norviken auf Runmarö mit dem Clubsteg des SXK.  Midsommer wird hier am Freitag nach dem 21.6. gefeiert wird.
Am Samstag will ich den anderen eine meiner Buchten hier zeigen, die ich 2014 schon 2x angesteuert habe. Nicht bedenkend, dass es Samstag ist, das Wetter perfekt und jeder mit Boot in der Gegend diese Bucht auch kennt. Paradiesviken/Finnhamn. Ruby und wir finden gerade noch so einen Ankerplatz, die Nordstern will mal das an den Felsen gehen probieren. Ich geh mal schnell an Bord bei Ralf und helfe an den steilen Felsen festzumachen. Mit dem Beiboot fahre ich dann zurück durch die große Bucht zurück. Baden und Landausflug folgen, aber das reizvolle von 2014 ist verflogen. Der kleine Steg an einer Stelle in der Bucht ist zu einer riesen Steganlage erweitert worden. Fast nur Motorboote lieg dort. Die Segler liegen eher an den Felsen oder vor Anker.



Paradiesviken. Badetag

Der lange neue Steg  in Paradiesviken

Wir draußen vor Anker

Landgang der Ruby

Paradiesviken in der richtigen Perspektive

Am nächsten Tag segeln wir bei Regen nach Sandhamn. Der Regen hört irgendwann auf und Nebel kommt auf. Wir sind gerade fest und können schon bald nicht mehr unsere Boote am Steg von Land aus sehen. Gerade gut geschafft. Abends dann in der Bar des  Königlichen Yachtclub mit vielen anderen Fussball bei einem teureren Fassbier (ca 9 Euro).
Mit Ölzeug nach Sandhamn

Bar des königlichen Yachclubs KSSS

Sandhamn hat aber einen anderen  Grund hier mal Sightseeing zu machen. Eine Krimireihe einer schw. Autorin ( Viveca Sten) spielen dort und wir finden tatsächlichen im Aushang der Bar einen Lageplan der im Krimi beschriebenen Orte. Also los und fotografiert was das Zeug hält, denn am nächsten morgen ist wieder Sommerwetter und die Motive unendlich. Der Nebel und Regen hat sich verzogen.
Auch im Nebel in Sandhamn gibt es lohnende Motive


Dichter Nebel in Sandhamn

Das Seglerhotel des KSSS

Bandsche Villa auf Sandhamn (auf Krimifototour, siehe Text)

Einheimischen Kleinbootanleger in Samndhamn bei der Villa

Cafe und Bäcker in Sandhamn

Cafe in Sandhamn

Ruby und Nordstern bleiben noch einen Tag, ich segele mit Dinko zu meiner nächsten Liebingsbucht bei Gallnö. Dort ist es leer, ich teile mir die Bucht nur mit 2 anderen Segler, die an den Steinen liegen. Wir wandern durch die Insel, doch leider hat die Kneipe Ruhetag (es ist Montag). Wir kaufen uns beim Kaufmann Light-Bier (was anderes gibt es ja nicht frei zu kaufen) und gniesen die Abendsonne am Steg des Pubs, den ich sonst nur sehr voll kenne.

Gallnö, der Steg vom Pub. Heute für uns allein

Kaufmann und Pub



Vor Anker in Gallnö

Vor Anker in Gallnö

Gallnö



Am Dienstagmorgen bringe ich Dinko nach Vaxholmen, von wo er mit dem Bus in ca 45 Min zum Stockholmer Hauptbahnhof kommt. Ich wasche ein Runde zu Stockholmer Vorortpreisen und gehe einkaufen. Abends will ich hier nicht bleiben. Irgendwo vor Anker... doch da kommt die Nordstern vorbei gefahren, als ich gerade einige Fotos auf der Mole mache und erzählt mir von einem kleinen Anleger mit Restaurant nur 20 Minuten von Vaxholmen. Er will dahin. Ich überlege noch,  aber angesichts weniger reizvollen Alternativen folge ich einige Stunden später.
Und so kommt es nun,  dass ich  hier liege, einen Tag Pause mache, meine Erinnerungen der letzten ereignisreichen Woche sortiere. Ralf ist weiter nach Stockholm. Er ist dort verabredet. Ich erst morgen abend.  Liege allein am Steg, noch. Abends kommen die Motorboote aus der Gegend zum Essen. Sonst ist hier nicht viel los. Genau mal das Richtige.

Restaurant mit Anleger südlich von Vaxholmen / Geifoten

Restaurant mit Anleger südlich von Vaxholmen / Geifoten

Geifoten, wir leisten uns ein Dinner in Tarumumgebung

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Andreas,
wunderbar zu lesen, daß Du wieder unterwegs bist und schreibst.
Schweden ist doch einfach am schönsten!
Liebe Grüsse auch an die Ruby
Der Kobold.