Samstag, 18. Juli 2015

Haugesund

Wir sind nochmal in Bergen gewesen um Gotthard mit an Bord zu holen. Bergen, die regenreichste Stadt begrüßt uns natütlich mit Regen, aber gegen Abend kommt die Sonne nochmal raus und taucht die Stadt in ein wunderbares Licht. Wir ziehen nochmal durch die Straßen.Gerade in den alten Wohnviertel mit den Holzhäusern an denen an vielen Ecken die Zeit nagt, ist es besonders schön. Kleine Parks und Plätze laden zum verweilen ein.






Nur wir ziehen weiter. Wollen den guten Wind am nächsten Tag nutzen um 45 sm weiter zu kommen. Sagvag heisst der Hafen, den ich mal empfohlen bekommen habe und natütlich ansteuere. Leider begeistert er uns nicht. Er hat wohl schon lebendigere Zeiten gesehen. Von den 40 Gastplätzen im Hafenführer  sind noch 10 übrig.  Der Rest wohl in Privatbesitz übergegangen. Überall prangt "Privatkai". Auf die letzen Plätze passt eine nette alte Dame auf. Morgen schenkt sie uns die Brötchen vom Vortag, verweisst  auf der Pub im Ort (hat dann aber zu) und kassiert 30Kronen fürs Duschen im Hinterzimmer. Sieht eher Privat aus, macht aber um 20 Uhr zu. Wir liegen an einem Privatkai im Päckchen, denn der Hafen ist halt schon voll.










Aber wir hatten einen  schönen Segeltag, 45sm in 8,5 Std, das meiste unter Segel. Und etwas Abenteuer auch. Unterwegs überfahren wir  eine Fischerboje.  Bisher dachte ich, dass es meinem Langkieler egal ist unter Segel. Doch diesmal will die Leine unbedingt sich in der einzigen Möglichkeit am Hilfruder der Selbststeueranlage verhacken.  Von 6 Kn runtergebremst auf fast null. Ich sitze unten und die Fahrtgeäusche sind weg und ich denke, "wer hat den Wind ausgedreht". Schau raus und der Wind ist da, wie man an der Welle und den Schaumkronen sehen kann, aber wir stehen.  Ein Blick und uns ist klar, wir werden gehalten. Also Segel runter und mit dem Bootshaken gestochert. Nur die Leine sitzt fest. Ins Wasser will ich bei der Welle aber nicht und deshalb wird an den Bootshaken ein langes Wellenschliffmesser gebunden und getapet. Damit kann ich  die Boje auf der einen Seite de Ruders abschneiden und dann nach einigen Duschen, denn die Welle klatscht mir mehrfach Wasser ins Gesicht, auch die uns noch haltende Leine.
Segel wieder hoch und weiter. Den Rest, der noch im Schanier hängt mache im Hafen bei einem kleinen kurzen Tauchgang weg. Neopren an Bord sei Dank.







 Sie kam von hier
 Fußgängerzone



 Alte Werften in Haugesund



Der Sprung nach Haugesund ist dann kein großer Akt mehr. z.Teil gesegelt, aber der Wind spielt etwas mit uns und deshalb auch viel unter Motor. Wir wollen vor dem Abend dort sein, denn dann soll der aufkommende Südwind unangenehm werden. Der Regen kommt auch dann, der Wind läßt noch etwas auf sich warten. Heute ist es dagegen echt ungemütlich. Ein Tag zum dösen, lesen und schreiben.
Haugesund liegt an einem Sund mit 2 großen Brücken. Längseits liegen die Boote. Die meisten Norweger sind mit Motorboot unterwegs. Segler sind eher weniger zu finden. Aber der Ort mit seinen 40 Tausend Einwohner ist recht nett. Auch hier an vielen Stellen der Verfall, aber auch viele Häuser aus Holz mit viel Zierrat. Wir suchen das Vinmonopol, der staatliche  Laden für Wein und Hochprozentiges. Unter 10 Euro gibt keine Flasche Wein. Auch der im Karton verpackte ist nicht wesenlich billiger. Kein Wunder, dass immerweider an die Einfuhrbedingngen für Alkohol hingewiesen wir. Wir waren brav, sind aber nicht kontrolliert worden.
Hätte doch noch etwas mehr mitnehmen.
Was ein bischen schade ist, dass du die hohen Preise es keine Pub kultur wie in Schottland gibt. Auch ist der Norweger nicht so offen wie die Schotten. Man muss schon direkt sie ansprechen. und oft erwischt man dann  jemand, der doch nicht so gut englisch spricht und es ist schnell wieder vorbei. Auch merke ich, dass die Motorbootgemeinde anders drauf ist. Sehr für sich. und bleibt es auch. Selten liegt ein Motorboot im Päckchen mit einem Segler. Was die Auswahl an Liegeplätze in Haugesund stark einschränkte. Auf mindestens 30 Motorboot kamen 5 Segler an denen man festmachen kann. Wir natürlich neben einem Schotten. Und so schliesst sich der Kreis wieder.

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