Dienstag, 9. Juni 2015

Grüne Hügel, Schroffe Klippen


Nun sind wir in Schottland, von Aberdeen ging es mit guten Wind die Küste hoch, ab und an noch Regen, aber das ist ja normal. Wie heisst es doch hier: Wenn dir das Wetter nicht passt, warte 10 min. Nur wenns pass ist es oft auch so schnell wieder vorbei. Aber das Rad dreht sich immer weiter und so haben wir nun Sommer. Naja, das was Schotten Sommer nennnen. Es Regnet nicht, die Sonne schaut öfters mal vorbei und die Temperturen übersteigen die 15 Grad. 
Endlang von langen Sandstränden, unterbrochen von hohen Klippen in dehnen die Vögel gerade ihre Nester bauen und in folge dessen viel los, kommen wir in den Moray Firth. So heisst die große Bucht die nach NE hin offen ist und am Ende nach Inverness führt, wo der Caladonian Canal anfängt. Dieser führt in ca 3 Tagesreisen durch das Land. Ein Canal der 4 längliche Seen verbindet, der berühmteste ist Loch Ness. Ob wir aber Nessie sehen ist fraglich. Immerhin wäre sie nun im stattlichen Alter von 80 Jahren. 
Aberdeen von der Ölindustrie und ihren Bohrinselnversorgungsschiffen geprägter Hafen.Leider nicht auf Sportboote vorbereitet, also ohne  Marina und das bedeutet keine warmen Duschen. Was dazu führte das wir beide mit Wassersack ( etwas angewärmten Wasser) im Cockpit bei 12 Grad Lufttemperatur duschten. Naja. Nach 3 Tagen auf See,  ist die Not groß.
In Aberdeen wurden wir ja erstmal an eine Kaimauer am Fischmarkt beordert, und es Roch wie  vermutet etwas streng nach, sagen wir es höfflich, nach Meer. 3,5m Tidenhub, bedeutet da, dass man alle 30min die Leinen korrigieren muss um nicht irgend ein Schaden zu nehmen. Mit Schlaf nachholen war da nicht viel. Als dann aber die Stadt erwacht und am einzigen kleinen, vollbesetzten Schwimmponton (der gleicht die Tide von selbst aus) ich einige Leute traf die an in ihren Schiffen arbeiteten, erfuhr ich an welches Fischerboot ich mich für 1 Nacht hängen kann. "der fährt fast nie raus".
Das ermöglichte es mir mit Max auch mal die Stadt zu erkunden und abends vorallem nen Bier trinken zu gehen und das Campionsleagefinale zu sehen. 
Max verläßt mich am Morgen und Irina mein nächster Gast kommt an Bord

Der nächste Hafen Peterhead überzeugt nicht wirklich. Auch von der Ölindustrie geprägter Hafen, aber immerhin mit einer Marina und die erste warme Dusche. Wie wenig man braucht um glücklich zu sein. Ohne Zeitbegrenzung geniese ich sie ausgiebig. Peterhead ansonsten zu grau und wenig Leben. Liegt aber wohl am Sonntag. Wir treffen die ersten anderen Segler, deutsche, Holländer, Canadier und Briten. Viele leben auf dem Boot und sind in alle Richtungen unterwegs. Nette offene kleine Gespräche. Jeder freut sich, in der eher einsamen Seglerwelt hier andere zu treffen. Das macht es aber auch so nett und gemütlich. Jeder hat genug Raum und wenn man sich sieht ist es eher eine Freude. 
 Whitehill, wo wir nach viel kreuzem (und am Ende Motorunterstützung)
am Monatg festmachen kommt gleich der Hafenmeister um uns hilfreich zu Seite zu stehen. Wir kaufen etwas ein (deutsche sprechende Verkäuferin, hat Freude mit uns zu reden) und essen furchtbar fette Fish and Chips. Diätisch ist was anderes.
Gerade motoren wir in den Moray Firth. Der Wind macht mal nen Tag Pause und bevor wir wieder alles kreuzen müssen, freuen wir uns auch mal über eine Motorbootfahrt. Immerhin kann ich mal wieder was schreiben unter Deck. Die letzten Tage hoch am Wind bei 4-5 Windstärken taugten da eher nicht.
Also heute Abend Caladonian Canal. Damit ist die Anreise sozusagen beendet und der Urlaub kann beginnen. Sonne und Temperaturen bis 18 Grad sind auch versprochen. zu mindest für die nächsten paar Tage. 
Immerhin heisst es nicht, was auch mal gerne zitiert wird: 4 seasons a Day

PS: Muss erwähnen, das wir beim auslaufen aus Aberdeen von großen Delfinen begrüßt wurden. Ob dennen nicht zu kalt hier ist. 
Und das Grau von Peterhead hat uns ein voller Regenbogen, der sich über den großen Hafen spannte versüßt.
Von Samsung-Tablet gesendet



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