Dienstag, 12. August 2014

Putztag

Man hat endlich Zeit auch Schapps zu putzen und alte Sachen raus zu schmeisen und alles Seefest zu verpacken. Was ist passiert?
Ich liege eingeweht in Kristianopel, dass ist südlich von Kalmar. da kam ich gestern herangekreuzt. Bei sehr hohen steilen Wellen und 6 Windtstärken. (in Boen evtl. mehr). Da der Wind sich auch netterweise drehte konnten ich auf einmal 40Grad höher fahren, was bedeutete, dass die Wellen rechtwinklig vorm Bug waren. Das machte keinen Spass mehr.
Aber es war ein kleines Wetterfenster. Ab nun nur noch SW bis 7. Warte deshalb mit einer handvoll anderer Deutschen Boote auf die Weiterfahrt. Vor dem Wochenende sieht es nicht danach aus. Evtl. will der Wind morgen Nacht ne Pause einlegen. Die will ich nutzen um nach Bornholm zu kommen. mal sehen wie es wird.

Von Mariehamn sind wir in die Nacht gesegelt. Leider drehte der Wind uns dann doch noch auf die Nase und ließ nach. Deshalb wurde das eigentliche Ziel aufgegeben und nach Sandhamn gesegelt. Nachtansteuerung die gut befeuert ist. Gegen 1 Uhr waren wir da. In Sandhamn war aber einiges geboten. Drachen und andere Klassen segelten eine Regatta. Da war ein einzelner Fahrtensegler nicht so gern gesehen. Wir mussten weg. Haben nur kurz getankt und weiter gings. In vielen Wenden kreuzten wir im Binnenfahrwasser Richtung Süden. Am Donnerstag abend ankerten wir in einer kleinen Bucht (mit einigen anderen) auf Ornö. Morgens dann noch einige Kreuzschläge und wir waren in Nynäshamn. Freitag ist da was geboten. Es spielete eine Band Openair am Hafen. Wir genossen es, auch wenn der Soundcheck am Nachmittag etwas mehr versprach.
Samstag morgen stieg Almut in den Zug nach Stockholm. Der Bahnhof ist sozusagen am Hafen. Ideal für Crewwechsel. Sie will noch einige Tage in Stockholm verbringen und  dann heim fliegen.
Ich machte mich auf den Weg nach Süd. Ich hatte gesehen, dass der ewige Süd in der Nacht eine Pause macht und mal einige Stunden aus West und Nordwest wehen wollte. Also kreutze ich bei leichten Winden gemütlich nach Süden. Mir war egal wie lang es brauchte. Ich hatte mir keinen Terminplan gemacht.
Gegen abend wurde der Wind kräftiger. Nach und nach kam ein Reff mehr und auch die kleine Fock musste dran. dabei Drehte der SW auf SE und hinterliess eine wilde hohe See. Ziemlich genau nach Wettervorhersage kam dann der Winddreher kurz anch Mitternacht. Nicht ohne vorher sich in einem wilden Gewitter mit Zusatzwind zu entladen. Und dann der Windsprung. von SE auf NW bei ca 20kn Wind. Selten so eine Kreuzsee gesehen. Wobei. ich spürte sie mehr als dass ich sie sah. Besserso.
Aber nach 1-2 Stunden beruhigte sich die See und ich flog mit 7kn meinem Ziel entgegen. Leider wußte ich auch das der Wind nicht ewig bleiben wird. Musste dann auch langsam ausreffen, wieder die Fockwechseln um gegen morgen dann mich damit abfinden, dass es abflaute. Gegen 8 Uhr stand ich querab zur Nordspitze von Öland. Zu schön und zu jung der Tag um in den geplanten Hafen zu schlüpfen. Lieber mal einige Stunden den Motor an machen und Süd machen. Am Nachmnittag bliess mich dann ein angenehmer SE die letzten 20sm bis Kalmar. Dort erzählten alle von der schlimmen Nacht und dem Gewitter. Alle warten hier schon auf Wetterbesserung.
Am nächsten Tag regnete es am morgen. Ich hatte wieder gesehen, dass während des Regens noch ein Ostwind blasen soll, der dann aber auf Süd drehen wird und stark zunehmen. Ich also um 6 Uhr los. Doch der Ost war ein SE und hatte schnell keine  Lust mehr. In der nächsten Schauerboe dann wieder stark zunehmend und auf SW drehend. Also von vorn. naja und so ist das hier im August.
Jedes Jahr ziehen alle Ostschwedenurlauber dieses Los.
Erst Nord im Frühsommer, und nun die ersten Herbsttiefausläufer über der Ostsee während man wieder heimwärts will. Zeitpläne sind hierbei völlig unerheblich. Das Wetter bestimmt hier den Rhythmus.

Keine Kommentare: