Dienstag, 2. Juli 2013

Es geht voran an der Suedkueste

Nachtfahrt. Motoren von Dover nach???Brighton. Man soll Ziele auch ins Logbuch nicht vor der Ankunft einschreiben. Also.

Auch Newhafen oder Estbourne liegen noch voraus. Schauen wir mal. Sind gestern nach dem Abendessen in einer echt urigen

Kneipe am Hafen von Dover ("Sitting at the Dock of the Bay", stand da in großen Lettern über der Tür) los um die flautige

Nacht zu nutzen. Ist zwar kein Geniestreich fürn Segler, aber wenn man seit 10 Tagen nur den Wind auf die Schnautze hat,

hat man die irgendwann auch voll. Man will ja günstig und schnell segeln, also segelt man möglichst mit dem Strom, aber

da gibt es noch den Satz,es soll "nie Wind gegen Strom" stehen, denn dann sind die Wellen eckelhaft steil und kurz. Ja

das haben wir nun schon des oefteren erfahren.
Am Sonntag morgen sind wir sehr früh in Harwich los (5 Uhr)um den Westwind zu nutzen bevor der Süd wieder kommt. (hatten

nen schönen Abend in einem Pub mit "Biergarten"und später noch mit Adrian, einem englischen Segler, nette Gespäche und

Musik an Bord der Slisand. Harwich hat sich gelohnt)Nur der der West war zu schwach und hielt nicht lange durch und so

motorten wir die meiste Zeit quer über die Themsemündung mit ihren vielen Sandbänken. Dazu noch diverse Windparks die

bewährte Routen nicht mehr zu ließen.
Nur wenige Seemeilen vor Ramsgat kommt Punkt 14 uhr dann der Südwind. Und wir haben mitlaufenden Strom und segeln unter

Vollzeug gerade so schön dahin. Innerhalb von 10 Minuten legt der Wind bis auf 5-6 zu. Und genauso schnell kommt ne

unangenehme Welle dazu. Die Genua war längst zu groß. Nur jetzt noch wechseln. Luftlinie nur noch 6sm. Dafür in die

Waschmaschine nach vorne oder Höhe verschenken, weil die Vorsegel am besten vor dem Wind zu wechseln sind. Schnell 2

Reffs eingebunden und Augen zu und durch. Ging alles gut, aber ich hatte noch nie soviel Wasser im Cockpit. Man waren wir

froh, als wir im Schutz des großen Vorhafens von Ramsgate unsere Segel bergen konnten. Das braucht man nicht so oft.

Und immerwieder Wetterkarten checken. Mit Internet hat man ja heute soviele Quellen. Manche versprechen einem besten

Wind, denen will man ja gerne glauben, andere das genaue Gegenteil. Leider haben die für uns schlechten am Ende immer

recht.
Also war die Taktik: Erst am Abend raus und den abflauenden Wind zu nutzen, denn am Dienstag abend war schon wieder

Starkwind angesagt, der auch noch 2 Tage bleiben soll. Aber Taktik hin oder her, und auch wenn Ramsgate echt ein Ort zum

Verweilen ist, (wirklich schön und lebendig), juckt es uns schon den ganzen morgen als wir sehen wie wenig Wind uns auf

die Nase blasen würde. Also nach dem Mittagessen (mal wieder Fish n Chips) gleich los. Nur PunkU 14 Uhr, wie am Vortag

(wie blöd kann man sein), kommt, kaum dass wir die Nase aus dem Hafen stecken, der gute 5-6 (27kn am Wind gemessen)bei

Strom gegen Wind. Es hackt, zwar steht aus der Erfahrung des Vortages die kleine Fock und bald auch das 3.Reff und wir

kommen einigermaßen voran. Doch nach 4 Stunden reicht es uns erstmal und wir beschliessen in Dover erstmal Pause zu

machen.und später zuentscheiden, welcher Wetterbericht recht behält.
um halb 10 also wieder los und wir motoren über eine alte Windsee bei fast Null Wind gegen südwesten. Endlich mal Strecke

machen ohne Kampf.
Na und nun soll ja eigentlich ein Sued mit 3-4 kommen. Noch warten wir, doch noch kommen wir trotz Gegenstrom gut voran,

denn unter Segel, würde wieder kreuzen anstehen und das ist bei Gegenstrom (schlechter Wendewinke) und Mitstrom (hohe

wellen) kein spaß. Und Wenden haben wir bald genug gefahren. Der Bizep wächst schon.

Ob hier an der Südküste auch soviel Wind kommen wird wie in der Enge bei Dover wird sich zeigen.Die Wetterkarten werdenes

vorgeben zu wissen. Wir sind zuversichtlich bis zum Wochenende im Solent (Portsmouth) zu sein.

Keine Kommentare: