Mittwoch, 29. Juni 2011

Stornaway

So nun sind wir wohl am westlichsten Punkt unserer Reise angekommen. Auch wenn ich es schon anders gelesen habe, ich finde es hier nett. Ein Minuspunkt nur. Es gibt kein Strom am Steg, d.h. die Maschine muss ab und an für die Nachladung der Akkus an Bord angeschmissen werden. Unterwegs hat das ja der Windgenerator hervorragend erledigt, nur im Hafen ist es fast windstill. Mist! Und nach fast 10 Tagen ohne Netz könnten alle Handy, Fotoapparate, UKW-Handfunken usw. etwas Strom gebrauchen.

Wollte auch gerade noch einige Bilder hochladen. Nur scheint der Server zu streiken. Kommen also später.
Von Kyle Askin ging es bei wunderbaren Segelwetter (etwas wärmer hätte es sein dürfen) nach Norden Richtung Portree. der "Hauptstadt" auf Skye. Dort an eine Mooring die dort für Gäste ausliegen. Auch gut so, denn es steht noch immer ein kräftiger Südwestwind in den Hafen. Was auch zur Ursache hat, dass wir recht nass das Land erreichen. Unser Dinghi ist doch etwas klein. Ich fahre, weil immer nur 2 Leute mit können, gleich 2x und bin dementsprechend nass. Aber in der Stadt scheint die Sonne und wärmt. Ein kleiner Kreuzfahrer hat in der Bucht festgemacht und dadurch ist es etwas voll mit Touristen. Aber davon lebt diese Stadt. Nach einem kleinen Stadtbummel ist uns nach etwas zu essen. Eigentlich sollte es was zum mitnehmen sein, aber dann gefällt uns das Cafe so gut, dass wir bleiben und sehr, sehr gut in einer sehr gemütlichen Atmosphäre mit Blick über den Hafen wo unserer Boot im Wind tanzt.

Aber dann ist auch gut mit Stadt. Im Hafen, bzw. Buchtenführer finde ich eine Bucht, die zu den 3 schönsten von ganz Schottland zählt. Das wir nicht alleine sein werden ist da schon zu vermuten, aber hier ist ja nicht Schweden. Dennoch am Abend liegen 7 Boot dort. Das ist Rekord, denn ich dachte gar nicht, dass soviel Boote hier überhaupt unterwegs sind. Wir finden ein wunderbar geschützten Platz, denn es weht weiter kräftig aus SW. Ich habe seit ein paar Tagen die 30m Kette an den Anker geschäkelt, denn mit Kettenvorläufer und nur Leine ist es noch manchmal etwas unsicher. Mit 30m Kette liegen wir himmlisch ruhig. Wenn ich das eher gewusst hätte, dann hätte ich mir einige unruhige Nächte erspart.
So trauen wir uns auch auf eine mehrstündige Erkundungstour. Eigentlich wollte ich nur mal den Berg hoch, aber das zog sich. und dann gings wieder runter und oben dann ging noch mal weiter. Ich wollte doch das Meer auf der anderen Seite sehen.
Von einem sehr netten Englischem Pärchen, die wir schon von Kylearkin kannten und unterwegs noch fotografiert hatten und nun auch vor Anker lagen, erfuhren wir, als sie gerade den Berg herunter kamen, dort hinten eine Grotte als Kirche genutzt wird.
Oben am Pass sahen wir den Wegweiser. Nur sagte uns keiner, dass dies eine Klettertour durch Moor und Felsen werden wird. Als es dann 30m fast senkrecht runter ging, streikte ich und überließ es Axel die Grotte zu finden. Ich machte mich dann allein auf den Rückweg. Erfuhr noch im Wohnhaus der 2 Inselbewohner einiges über die Insel. Man kann hier anscheinend auch eines der 3 Häuser mieten, Supperparty mit einheimischen Produkte feiern und Sateliteninternet nutzen und sogar duschen. Nur hat hier alles seinen Preis. Das Duschen 5 Pfund. Am nächsten Morgen war es mir das wert. Haben wir ja sonst nichts zu zahlen gehabt und eine Trauminsel, abgeschieden vom Trubel gefunden.. Der Bauer hat sich sehr für seine Gäste interessiert. Ja Deutschland kennt er, kramte schnell einige Worte Deutsch hervor und erzählte, dass er den Winter hier liebt. Dann kommen hier keine Gäste.

Wir machen uns gegen Mittag,(wegen der Gezeitenströmung) auf die ca. 40sm lange Reise zu den äußeren Hebriden. Nachts hat der Wind nochmal zugelegt, doch die Richtung stimmt und so sausen wir, leider zu Silvias Leidwesen, mit hoher etwas konfuser Welle in nur 6,5 Stunden rüber zu den Äußeren Hebriden.
Steile hohe Berge, menschenleeres Land im Gegenlicht der Abendsonne gibt dem ganzen ein unwirkliches Aussehen. Wir sind fasziniert. Als wir unseren Zielfjord erreichen wird es etwas gemäßigter. Vereinzelt stehen Häuser, nicht gerade schöne Architektur, eher Massenware davor viele Fischzuchten und entsprechend viel Boote an ihren Bojen. Wir finden eine schöne geschützte Bucht und machen uns erstmal ein kräftiges Abendessen.
Leider ist danach die Sonne hinter Wolken verschwunden und beim Landgang fängt es auch noch kurz zu regnen an. Aber eine Telefonzelle kann hier weiterhelfen. Eine schöne Stimmung dann, als die Sonne nochmal kurz rausschaut.

Am Morgen, grau und Ebbe. Das heißt , nochmal 2 m mehr Gestein. Die Motorfahrt durch den Fjord erinnert stark an eine Reise auf dem Mond. Oder zumindest stelle ich mir das so vor. Nur die Fischzuchten und die Häuser incl. einer recht schlichten Kirche erinnern uns, dass wir doch nicht so alleine sind.
Nochmal kurz ein Landgang und dann geht´s die letzten 10sm nach Stornaway.

Im Gegensatz zu einigen Berichten, finde ich es hier ganz nett. Ein Schloss steht auf der anderen Hafenseite mit angrenzendem Park und kleine geschäftige Stadt ist doch alles war uns fehlte. Ja Strom, naja. aber das soll bald anders hier werden. Nächsten Jahr.

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