Montag, 3. September 2018

Herbstliches Segeln

morgens auf der Schlei


Es ruhig geworden auf dem Wasser. Gestern am Sonntag mit viel Sonnenschein lebte die Flensburger Aussenförde wie ein Binnensee gefüllt mit Segelbooten. Ein Tag später, der meterologoische Herbstanfang liegt schon hinter uns, empfängt mich die See grau und diesig. Kein Segel ist zu sehen. Der Wind weht leicht aus Ost. Ich ziehe nur die Genua. Ich hab es nicht eilig. Keine 20sm. Ich will nochmal vor Anker liegen. Im Nor hinter Egersund.
Doch ich täusche mich. Kaum schaut die Sonne hinter dem Dunstschleier, kommen die Segel. Inzwischen mit Großsegel wird der Ostwind kräftiger und wir saussen in die Förde. Das bringt Spass.
Normalerweise ist das die Zeit wo die Slisand zum Winterlager geht. Doch heute war ich nur in Gelting um zu Tanken und dem Hafenmeister bescheid zu sagen. Ich will mit vollem Tank in den Winter, denn ich hab nun eine Dieselheizung als erste Voraussetzung für eine Wintersaison im Wasser. Vorher will ich aber noch segeln. Vielleicht noch mal in die Südsee. Überfüllte Häfen werde ich da nicht mehr finden.

Das war auch Mitte August schon nicht mehr so schlimm. Voll ja, aber übervoll nein.
Von Nyborg bin ich früh los um nach Svendborg zu gesegeln. Da das Wetter passte und die Kira in Marstall  wartete, segeln wir weiter. Der Strom im Svendborgsund schiebt uns mit fast 2 kn unter die Brücke durch.
Am nächsten Tag gibt es ein schnelles " Hoch-am-Wind" segeln nach Fehmarn. Genauer: Nein. Kurz vor Orth hören wir von Ruby und der Everjoy, dass der Hafen zu voll ist.  Ab nach Heiligenhafen und am nächsten Morgen rüber nach Orth. Ruths Geburtstag feiern.
Orth, immer eine Reise wert

Über Land kommen noch Klaus und Evi dazu und zufällig geht eine Marieholm 26, die ich selbst mal gechartert hatte, bei uns längsseits. Und ich fasse es nicht. Es sind Freunde aus Landsberg. Ich war mit beiden vor 6 Jahren im Mittelmeer segeln. Inzwischen sind sie zu dritt und wir freuen uns sehr über das Treffen. Es wird ein langer und gemütlicher Abend.
Wir wollen weiter nach Lübeck. Der Wind passt und wir wollen es nun endlich schaffen. Immerwieder wegen Wind und anderen Gründen verschoben. In Travemünde hat Uwe, den ich vom TO kenne, einen Platz reserviert und am nächsten Morgen schon, motoren wir die Trave hoch. Es ist alles geboten. Von purer Natur mit Buchten und Ankerplätzen bis hin zu Steganlagen für Sportboote und Großschifffahrtsverladekais.
Durch eine Brücke noch und dann liegt die neue Stadtmarina direkt an der Altstadt vor uns. Die Stege sind in vielen Karten noch auf der anderen Traveseite eingezeichnet. Man liegt gut und die Serviceeinrichtungen sind modern. Aber auch der Preis ist deutlich höher als sonst.
Wir bleiben eine Nacht, haben einen schönen Abend mit Georg und Ilka, die wir 2 Jahre vorher in Schweden kennnengelernt haben und hier leben. Lübeck eine Stadt die mir sehr gefallen könnte. Auch zum Leben.
Hinterhöfe in Lübeck. Manche sind ein Kaffee...

In dre Stadtmarina von Lübeck treffe ich zufällig Karl Heinz mit seiner Molly

Hinterhöfe: ...manche einfach nur zum Wohnen und Wohlfühlen



Wohnen an der Trave


Enge Gassen in Lübeck

Und, ich treffe auf die Molly. Ein kleines Motorboot mit dem Karl Heinz viele tausend Meilen schon um Ostsee und Nordsee gefahren ist. Ich traf ihn 2008 in Estland. Was für eine Überraschung.
Abends legen wir uns in der Trave vor Anker, um am nächsten Morgen bis zur Großenbroder Fähre zu segeln. Wetter ist gut, Wind aus der richtigen Richtung. Eine schnelle Fahrt nach Norden. Grillen mit der Ruby.
Ankerplatz in der Trave

In Laboe kommt mein Sohn mit seiner Freundin an Bord. Die beiden segeln nun die nächsten 12 Tage mit.  Über die Schlei, wo wir noch das Segelforumstreffen besuchen, geht es den kleinen Belt hoch. Der Wind ist gnädig. Dreht von Südlichen Richtungen auf Nördliche in der Woche, genau als wir wieder nach Süden segeln. Aarö, eine kleine Insel im Belt besuche ich das erste Mal. Middelfahrt war ich auch lange nicht mehr. Zurück über die Dyvig, Wackerballig und wieder Schlei.  Dort steht das Auto von meinem Sohn.
Mittelfahrt. Im Alten Stadthafen liegen die Holzschiffe. Augeweide

Aarö

wunderbare Insel Aarö

In Aarö ist es entspannt leer

Blick von Grossenbroder Fähre zur Fehmarnsundbrücke. Der fahrende Zug klingt bei der Windrichtung wie ein startender Jet.

Am Sonntag morgen bin wieder allein und ich wache wie immer früh auf. Der herbstlich Morgentau liegt noch auf dem Boot. Ich will los. Noch ist es windstill, aber der Ostwind soll bald kommen. Nur einige Fischer tuckern hinaus zu ihren Netzen, die Sonne glitzert im Osten. Ein Segel spiegelt sich vor Schleimünde im Wasser. Ich zähle über 30 Ankerlieger entlang des Fahrwassers. Das kenne ich so noch nicht. Es ist friedlich.
Kurz vor Schleimünde kommt der Ostwind. Ich setze die Segel und habe einen wunderbaren, leider viel zu kurzen Segeltag in die Geltinger Bucht.
Nach Wackerballig. Reinhrad und Liane haben ein neues, gebrauchtes Boot gekauft, und wir, Uwe und ich helfen beim Startklarmachen incl. kleinem Probschlag.
Heute morgen  noch ein gemütliches Frühstück. Leider kann Uwe nicht mitkommen und so segle ich allein in die Förde. Wir wollen am Wochenende nochmal zusammen los für eine Woche in die Südsee, sofern das Wetter noch etwas Sommer für uns bereit hält.
Diese Nacht schwoije ich nun allein über das Nor. Sonnenuntergang inclusive

Vor Anker

Im Nor vor Anker
Schwer zu erkennen. Eine OE32 mit Holzdeck und Aufbau. Eigenleistung eines Hamburger Schreiner


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