morgens auf der Schlei |
Es ruhig geworden auf dem Wasser. Gestern am Sonntag mit
viel Sonnenschein lebte die Flensburger Aussenförde wie ein Binnensee gefüllt
mit Segelbooten. Ein Tag später, der meterologoische Herbstanfang liegt schon
hinter uns, empfängt mich die See grau und diesig. Kein Segel ist zu sehen. Der
Wind weht leicht aus Ost. Ich ziehe nur die Genua. Ich hab es nicht eilig.
Keine 20sm. Ich will nochmal vor Anker liegen. Im Nor hinter Egersund.
Doch ich täusche mich. Kaum schaut die Sonne hinter dem
Dunstschleier, kommen die Segel. Inzwischen mit Großsegel wird der Ostwind
kräftiger und wir saussen in die Förde. Das bringt Spass.
Normalerweise ist das die Zeit wo die Slisand zum
Winterlager geht. Doch heute war ich nur in Gelting um zu Tanken und dem Hafenmeister bescheid zu sagen. Ich will mit
vollem Tank in den Winter, denn ich hab nun eine Dieselheizung als erste
Voraussetzung für eine Wintersaison im Wasser. Vorher will ich aber noch
segeln. Vielleicht noch mal in die Südsee. Überfüllte Häfen werde ich da nicht
mehr finden.
Das war auch Mitte August schon nicht mehr so schlimm. Voll
ja, aber übervoll nein.
Von Nyborg bin ich früh los um nach Svendborg zu gesegeln.
Da das Wetter passte und die Kira in Marstall wartete, segeln wir weiter. Der Strom
im Svendborgsund schiebt uns mit fast 2 kn unter die Brücke durch.
Am nächsten Tag gibt es ein schnelles "
Hoch-am-Wind" segeln nach Fehmarn. Genauer: Nein. Kurz vor Orth hören wir
von Ruby und der Everjoy, dass der Hafen zu voll ist. Ab nach Heiligenhafen und am nächsten Morgen rüber nach Orth.
Ruths Geburtstag feiern.
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Orth, immer eine Reise wert |
Über Land kommen noch Klaus und Evi dazu und zufällig geht
eine Marieholm 26, die ich selbst mal gechartert hatte, bei uns längsseits. Und
ich fasse es nicht. Es sind Freunde aus Landsberg. Ich war mit beiden vor 6
Jahren im Mittelmeer segeln. Inzwischen sind sie zu dritt und wir freuen uns sehr über das
Treffen. Es wird ein langer und gemütlicher Abend.
Wir wollen weiter nach Lübeck. Der Wind passt und wir wollen
es nun endlich schaffen. Immerwieder wegen Wind und anderen Gründen verschoben.
In Travemünde hat Uwe, den ich vom TO kenne, einen Platz reserviert und am
nächsten Morgen schon, motoren wir die Trave hoch. Es ist alles geboten. Von
purer Natur mit Buchten und Ankerplätzen bis hin zu Steganlagen für Sportboote und
Großschifffahrtsverladekais.
Durch eine Brücke noch und dann liegt die neue Stadtmarina
direkt an der Altstadt vor uns. Die Stege sind in vielen Karten noch auf der
anderen Traveseite eingezeichnet. Man liegt gut und die Serviceeinrichtungen
sind modern. Aber auch der Preis ist deutlich höher als sonst.
Wir bleiben eine Nacht, haben einen schönen Abend mit Georg
und Ilka, die wir 2 Jahre vorher in Schweden kennnengelernt haben und hier
leben. Lübeck eine Stadt die mir sehr gefallen könnte. Auch zum Leben.
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Hinterhöfe in Lübeck. Manche sind ein Kaffee... |
In dre Stadtmarina von Lübeck treffe ich zufällig Karl Heinz mit seiner Molly |
Hinterhöfe: ...manche einfach nur zum Wohnen und Wohlfühlen |
Wohnen an der Trave |
Enge Gassen in Lübeck |
Und, ich treffe auf die Molly. Ein kleines Motorboot mit dem
Karl Heinz viele tausend Meilen schon um Ostsee und Nordsee gefahren ist. Ich
traf ihn 2008 in Estland. Was für eine Überraschung.
Abends legen wir uns in der Trave vor Anker, um am nächsten
Morgen bis zur Großenbroder Fähre zu segeln. Wetter ist gut, Wind aus der
richtigen Richtung. Eine schnelle Fahrt nach Norden. Grillen mit der Ruby.
Ankerplatz in der Trave |
In Laboe kommt mein Sohn mit seiner Freundin an Bord. Die
beiden segeln nun die nächsten 12 Tage mit.
Über die Schlei, wo wir noch das Segelforumstreffen besuchen, geht es den
kleinen Belt hoch. Der Wind ist gnädig. Dreht von Südlichen Richtungen auf
Nördliche in der Woche, genau als wir wieder nach Süden segeln. Aarö, eine kleine Insel im Belt
besuche ich das erste Mal. Middelfahrt war ich auch lange nicht mehr. Zurück
über die Dyvig, Wackerballig und wieder Schlei. Dort steht das Auto von meinem Sohn.
Mittelfahrt. Im Alten Stadthafen liegen die Holzschiffe. Augeweide |
Aarö |
wunderbare Insel Aarö |
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In Aarö ist es entspannt leer |
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Blick von Grossenbroder Fähre zur Fehmarnsundbrücke. Der fahrende Zug klingt bei der Windrichtung wie ein startender Jet. |
Am Sonntag morgen bin wieder allein und ich wache wie immer
früh auf. Der herbstlich Morgentau liegt noch auf dem Boot. Ich will los. Noch
ist es windstill, aber der Ostwind soll bald kommen. Nur einige Fischer tuckern
hinaus zu ihren Netzen, die Sonne glitzert im Osten. Ein Segel spiegelt sich
vor Schleimünde im Wasser. Ich zähle über 30 Ankerlieger entlang des
Fahrwassers. Das kenne ich so noch nicht. Es ist friedlich.
Kurz vor Schleimünde kommt der Ostwind. Ich setze die Segel
und habe einen wunderbaren, leider viel zu kurzen Segeltag in die Geltinger
Bucht.
Nach Wackerballig. Reinhrad und Liane haben ein neues,
gebrauchtes Boot gekauft, und wir, Uwe und ich helfen beim Startklarmachen incl.
kleinem Probschlag.
Heute morgen noch
ein gemütliches Frühstück. Leider kann Uwe nicht mitkommen und so segle ich
allein in die Förde. Wir wollen am Wochenende nochmal zusammen los für eine Woche in die
Südsee, sofern das Wetter noch etwas Sommer für uns bereit hält.
Diese Nacht schwoije ich nun allein über das Nor.
Sonnenuntergang inclusive
Vor Anker |
Im Nor vor Anker |
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Schwer zu erkennen. Eine OE32 mit Holzdeck und Aufbau. Eigenleistung eines Hamburger Schreiner |