Mittwoch, 23. Juli 2014

Und es war Sommer


 Gällnö vor Anker
 Gällnö, der Kaufmann. Obst und Gemüse gibt es draußen
 Gällnö
 Gällnö
 Durcvh den Wald gehts zum Kaufmannsladen


Spiegelglatt liegt das Wasser da. Wasser das nun 24 Grad hat. Noch vor 2
Wochen waren wir bei 14 Grad ins Naß gesprungen. Nur Sekunden aber
immerhin. Nun springt man rein und meint, man könnte ewig so dahin
treiben. Draußen ist es heiss. Im Schatten um die 28-30 Grad, unter Deck
oft mehr. Der Sonnenschutz ist übers Cockpit gespannt. Ich bin heute
hier geblieben. Ohne Not. Kein Starkwind. Der übliche Seewind im Sommer
bläßt und kühlt etwas. Nein einfach mal bleiben. Kann es wo anders noch
schöner sein. Immer nach dem nächsten Paradies suchen. Hier im
Schärengarten gibt es nur Superlative. Es gibt Buchten mit Häusern und
welche ganz ohne. Klar die sind meine Favoriten, doch hier liegen dafür
mehr Boote. Die Buchten mit den Häusern sind eher leer. Also man kann
sich es aussuchen. Da ich meist vor Anker gehe und nicht wie Schweden an
den Fels (reine Faulheit) liege ich immer etwas abseits und kann
unbeobachet baden wie ich will. Am Fels liegen die Boote schon eher
dicht beisammen.
Gerade bin ich in Gällnö. Eine Insel mit vielen kleinen Halbinseln im
inneren Schärengarten. Durch den Wald kann man in 20 min. zu einem
kleinen Kaufmannsladen kommen und einer Ansiedlung mit Openair Bar. Am
anderen Ende der Insel gibt es einen offiziellen Fähranleger und deshalb
ist gut was los auf der Insel. Wie ich erfahre leben aber ausserhalb der
Saison nur ca 25 Leute auf dieser echt schönen Insel.
Habe heute meine Wanderstiefel angezogen und hab mich über die Insel
treiben lassen.

Am Montag war ich in Nacka, einem Vorort von Stockholm, um eine
Kleinigkeit bei der Genua reparieren zu lassen. Nicht so einfach, denn
der Anleger, den mir der Segelmacher nannte, gehört einem Club, der aber
seine Stege abschliesst. Deshalb musste ich samt Segel im Dingi an Land
rudern. Gut, dass das keiner sah. Hafenkino. Dann 300m den Berg rauf bei
30 Grad im Schatten. Nur es gab keinen Schatten,. Naßgeschwitzt suchte
ich dann im Industriebau den Segelmacher. An der Tür unten war ein
Hinweis mit einer Telefonnummer von der Firma. Ich kann kein Schwedisch
und dumm, ich hatte mein Handy an Bord vergessen. Im 5 Stock dann
fündig. Und was da los war. Ist zwar nur ein Notbetrieb da, wie man mir
sagte, aber Not hatten wohl einige Segler. Ob ich da mein Segel noch am
selben Tag wieder bekomme.
Glück gehabt. Nach 2 Stunden der Anruf und ich hatte mein Segel wieder.
Leider war kein Wind für das Segel geliefert worden und so motorten wir
zu Uwe, ein Schwede und Segler mit dem mich Gotthard bekannt gemacht
hatte. Er hatte einen Bolzen von mir repariert und ich wollte ihn
abholen. Zum Dank durfte ich noch mit zu ihm und es wurde gegrillt.
Vielen Dank nochmal dafür.
Übernacht legte ich mich in eine Bucht (allein, aber mit Haus)
gegenüber. Am Dienstag dann fast alle 16 sm gesegelt bis Gällnö.
Kreuzen bei drehenden Winden von 90Grad macht die Sache Anspruchsvoll.
Ein Felsen sah ich gerade noch 20m vor dem Bug. Puh, das war knapp.
Los sit auch viel. Motorboote, Fähren, Ausflugsdampfer und Segler. Da
ist man als Einhandsegeler abends müde.Auch deswegen hier einen Tag
verweilen. Mal Kraft tanken und ausgiebig baden.
Der Sommer wird wohl noch bleiben, schwacher Wind. Ich treib mich weiter
rum. Hauptsache Wasser das kühlt gibt es.

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