Sonntag, 7. Juli 2013

Crewwechsel in Portsmouth

Nun ist es also vorbei. Die 1.Etappe. Heute ist nun auch Axel zum Zug
gegangen, wie gestern schon Gotthard. Tut immerwieder weh so ein
Abschied und es bleibt etwas Leere zurück. Immerhin ist gestern abend
mein Sohn Johannes gekommen und segelt nun bis Dublin mit.
Portsmouth haben wir (Gotthard und Axel und ich) noch ausgiebig
erkundet. Erst war das berühmte Dockyard dran. Ganz neu ist dort dieses
Jahr das Mary Rose Museum eröffnet worde. Ein in den 80igern gehobenes
Kriegsschiff das vor Portsmouth 1545 gesunken ist. Die im Meeresschlick
konservierten Rumpfteile und Ausrüstungengegenstände sind dort in einem
besonderen Bau ausgestellt. Ketzerisch frage ich mich ja schon warum wir
Menschen so altes Holz ausbuddeln um es auszustellen.
Spannender ist die da schon das Flagschiff Victory von Lord Nelson aus
der Schlacht bei Trafalgar 1805 auf der der Lord auch starb. Für die
kleinen anderen Ausstellungen die wir für unser Pauschalticket bekommen
haben reicht dann kaum mehr die Zeit. Denn pünktlich um 17:30 schliesst
das Museum. Gut dass das Ticket ein Jahr gilt. Axel und ich nutzen das
dann nochmals am Samstag morgen und schauen uns noch die HMS Worrierer
an. Sie war zu ihrer Indienststellung 1860 das bestgepanzerte
Kriegsschiff. Aber irgendwann geht einem die naviale
Selbstbeweihräucherung der Briten dann doch auf die Nerven.
Am Freitagabend abend waren dann noch auf der Suche nach dem
eigentlichen Portsmouth. Keiner wußte so genau wo es liegt.Wir fragen
uns durch, keiner weiss es genau. jeder zeigt mit dem Finger woanders hin.
Zuerst landen wir im neu angelegten Gunwarft mit dem neunen Wahrzeichen,
dem Spinnackertower. Als Milleniumstower geplant, aber erst 2005 fertig,
brauchte es einen neuen Namen. Sieht ja auch aus wie ein Spinnacker.
über 100m hoch sind die Aussichtsplattformen, wir haben uns das Geld für
die Aussicht gespart.
Dafür sind wir am Fischerhafen vorbei in das "alte" Portsmouth. Alte
Festungsanlagen, alte nette Häuserzeilen, Kirchenruinien und am Ende
sogar die Cathetrale von Portsmouth.
Am Ende war es uns dann aber doch lieber in Gosport auf der anderen
Flußseite ein Pub zu suchen. Erstens liegt da unserer Schiff und
zweitens ist es da nicht so touristisch wie in Portsmouth. Ein riesiges
Pub, es läuft Wimbeldon und die Kneipe hat am Ende eine fast
schmerzhafte Lautstärke. Der Abend der Jugend. Aufgebrezelte Mädchen und
angetrunkene Jungs treffen aufeinander.
Wir geniesen den letzten gemeinsamen Abend an Bord. Das Wetter ist
inzwischen wunderbar warm. Fast windstill dafür blauer Himmel.
Auch Samstags wird es heiss. Nach einem kurzen Stadtausflug und
Museumsbesuch (s.o.) verbringen wir die heissen Nachmuittagsstunden
lieber an Bord im Schatten des Sonnensegels.Abends gehts wieder ins Pub.
Und siehe da. Nun hat sich das Publikum gewandelt. Ist ja auch ne Stunde
früher und die älteren Semester wie wir essen hier noch. Johannes
bekommt kein Bier, da er seinen Ausweis nicht dabei hat und man ihm
seine 20 nicht glaubt. Als dann Axel ihm ein Bier holt, kommt doch
tatsächlich eine Konrolle vorbei und will ihm sein Bier aus der Hand
nehmen. Naja dann trinke ich halt mal Guinness. (...bis die Kontrolle
weg ist). Müsssen aufpassen nicht noch raus zu fliegen.
Heute morgen dann Abschied von Axel. Johannes und ich machen uns, bei
morgens schon um 25°Grad und Windstille, auf den Weg nach Yarmouth. Die
Strömung im Rücken dafür den kaum vorhandenen Wind im Gesicht lassen wir
uns durch den Solent treiben. Die British Classic Week mit ihren Booten
versuchen auch nen Regattalauf. Länger als 10min halten die das aber
auch nicht durch und es wird abgeschossen. Am Ende motoren wir fast den
ganzen Weg nach Yarmouth. Nicht ohne vorher noch nen Badestopp auf See
einzulegen.
In Yarmouth gehen wir an den Pontoon.Steg ohne Landanschluss. Wir nutzen
unserer Dingi und zahlen nur 12 Pfund (statt den üblichen 25-30).
Leider weiss der Wind nicht was machen soll. Die Vorhersagen lauten auf
Ost. Heute war er aus allen Richtungen schwach zu spüren. Zu schwach um
die 30°Hitze zu kühlen. Ich muss immerwieder auch im Hafen mein Köpfchen
kühlen und kletter an der Leiter ins Wasser. Das kühlt!
Tja, der Sommer ist da, Urlaubsfeeling. Die harten Tage des Segeln
erstmal vorbei und auch die beiden Mitkämpfer wieder daheim.

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