Donnerstag, 4. Juli 2024

Warum nicht mal mal in den Norden reisen?


Es regnet, die Luft ist abgekühlt auf 26 Grad. Kaum Wind. Wir liegen in einer rundumgeschützten Bucht im Norden Griechenlands, genauer gesagt, an der Südspitze des mittleren Fingers von Chalkidiki, Port Koufos. Gestern Abend kam eine Unwetterwarnung auf alle Handygeräte in der Gegend. Bisher sind aber alle Unwetter hier vorbei gezogen. Nur das entfernte Grollen der Gewitter weiter im Süden ist zu hören.

Wir genießen den faulen Tag bei angenehmen Temperaturen, gehen endlich mal wieder länger mit Chilly spazieren. Wie lange hatten wir das Geräusch der Regentropfen an Deck nicht mehr gehört. Wasser von oben fehlt diesem Land so sehr. Die Temperaturrekorde werden jedes Jahr neu geknackt. Dieses Jahr fing es schon Mitte Juni an. Wir merken schnell, dass das nichts für uns ist. Verbranntes oder vertrocknetes Land, lähmende Temperaturen, die uns Nachts nicht schlafen lassen. Wenig Wind, um zu segeln. Wer hat eigentlich gesagt, dass man im Mittelmeer das ganze Jahr segeln kann. Ab November verziehen sich die Boote in ihre Winterhäfen, im Hochsommer werden sie an Land gestellt und man fliegt in den Norden, in die Kühle (häufig gehörtes Modell). Die reinen Liveaboards freuen sich, wenn es mal kühler ist und müssen halt da durch und mit den großen Charterflotten zurecht kommen. Wollen wir das auf Dauer?

Wir mögen Griechenland sehr, hatten uns aber, ehrlich gesagt, hier auch in der Hochsaison, doch etwas mehr Individualismus erhofft. Gefunden haben wir den Massen(Bootscharter)Tourismus. Selbst Ecken, wo es vor Jahren noch ruhig war (so berichtete man uns), werden mit Charterflotten aufgerüstet. Die Einheimischen sind verständlicherweise nicht immer gut auf "Diese" zu sprechen. In Ankerbuchten ist es unangenehm eng und damit oft laut und unruhig. (Wie Fotos doch immer lügen können. s.u.) Jetzt wissen wir auch , warum die meisten Boote an den Ankerplätzen ihre Fender draußen hängen haben :)

Mit Heckleine neben der Morian auf Peristera

Hier in der Bucht haben wir am Ende an 3 verschiedenen Plätzen gelegen.
Als neben uns ein maulender Motorbootsskipper lag und sich auf der anderen Seite 2 große Kats vertäuten, sind wir nochmals umgeankert. 

Wir werden Griechenland und das Mittelmeer erstmal wieder verlassen. Jeder von uns hat seine privaten, und auch familiären Gründe, die uns dazu  bewegen, aber auch das oben gesagte fließt da doch stark mit ein. Wir sind jetzt seit 1,5 Jahren unterwegs, fast jeden Tag woanders und sehnen uns einfach mal wieder nach dem Norden.

Ja, das sind die Neuigkeiten. Wir wollen uns im August auf den Weg Richtung Südfrankreich machen (dauert leicht 6 Wochen) um dann im Oktober, wenn alles gut geht, durch die französischen Kanäle in den Norden zu fahren.  Wir lieben einfach auch den Norden, die Ostsee und Freunde und Familie. 

Die letzten Wochen sind wir gemütlich durch die Sporaden gefahren. Haben geankert und lagen einige Tage ich Skopolos, die netteste Stadt bisher hier und haben die Morian mit Dirk und Franzi getroffen. Wir kennen uns schon von der Ostsee. Die Morian hat dieser Charme des kleinen Orts so verzaubert, dass sie 2 Wochen dort verbrachten. Wir lernen über sie auch die Tosimotu kenne, später auch noch die Suria. Ein gemeinsamer spontaner Abend unter dem Sternenhimmel vor Anker bleibt in Erinnerung.

Doch die Wege trennen sich auch schnell wieder. Wie das so ist beim Fahrtensegeln. Jeder hat so seine eigenen Pläne und Vorstellungen von schön, gemütlich und geschützt.                                                      Wir bekommen in den nächsten Tagen Besuch für 12 Tage, werden uns noch etwas in Chalkidiki umschauen und mit Birgit eine schöne Zeit haben.

Danach machen wir einen Stopp in einem Boatyard auf Euböa und bekommen einen neuen Motor. Ohne den würde wir uns nicht in die Kanäle trauen. Auch wenn der Alte gerade mal wieder zuverlässig läuft, hatten wir doch immer wieder Probleme mit ihm und das Vertrauen ist einfach hinüber. In Limni habe ich einen sehr netten, und ich denke kompetenten, Mechaniker kennengelernt und ich habe ihn damit beauftragt alles vorzubereiten. Der Motor steht inzwischen schon bei ihm. 

Es ist schon alles sehr aufregend und spannend. Der Kopf ist voll. Klappt das alles? Der Motor, die Fahrt nach Frankreich, die Kanäle? Wir werden sehen. 

Ein neuer Abschnitt der Reise hat dann begonnen. Wir sind gespannt.






Auf Alonnisos, toll zum Schnorcheln, leider steht mal wieder recht viel Schwell in die offene Bucht


In Skopolos auf ein Eis mit Dirk und Franzi




Erster Ankerplatz auf Skiatos. Vor dem Strand eines Luxusresort. Der Sonnenuntergang bringt die Gäste zurück an den Strand
Skiatos in den Nebenstraßen

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Skiatos


Skiatos, durch den Flughafen doch recht touristisch


Auch Realität. Die Buchten sind voll. Nur mit Landleine kann man da noch dazwischen.



Der kleine Steinstrand am Hafen von Skopolos

Hafen von Skopolos


Skopolos

Skopolos


Skopolos

Skopolos







Skopolos

Skopolos

Skopolos

Skopolos
Skopolos






Peristera, Natur pur, Olivenbäume spenden Schatten an Land

Die Heckleine gegen den bevorstehenden starken Meltemi (Wind)

Chilly und das SUP werden sofort Freunde


Die fast rundum geschlossene Bucht Porto Koufos

Nur wenige Plätze hier eignen sich zum Ankern. Ist recht tief hier

Porto Koufos

Wir gönnen uns ein kaltes Bier

Porto Koufos

Porto Koufos

Ein ungewöhnlicher Tag mit Regen und Gewitter in der Ferne.
Porto Koufos